Ein junger, aufstrebender Politiker exekutiert ein altes Gesetz, das vorehelichen Geschlechtsverkehr mit Todesstrafe ahndet. Die Macht verleitet ihn selbst aber auch zu einem durchtriebenen Handel mit der Liebe. Der Plot ist gut, in heutige Sprache gegossen noch besser. Warum aber die Todesstrafe in Wien wieder eingesetzt wird?
Willert lässt seine Figuren in einer kühlen Schachtel von Florian Parbs auch Wahlparolen plappern. Der Kunst nimmt das jede Luft; über ein zeitloses Versuchsmodell am Theater legt sich so provinzielle Deutung.
Guido Wachter findet zu keinem Charakter, der dem durchtriebenen Machtmenschen entspricht. Seine Liebesverwirrung nimmt man ihm nicht ab. Dadurch kommt keine Spannung auf. Nun läge alles auf den Schultern von Stefan Matousch, der als Herzog und Macher brillant ist, aber die Inszenierung auch nicht vor dem Durchsacken retten kann. Thomas Kasten, Thomas Bammer, Julia Ribbeck, Erich Josef Langwiesner und Konstantin Bühler überzeugen schauspielerisch. Doch ihnen stehen zu viele schwache Leistungen gegenüber, als dass man die Inszenierung bejubeln könnte.
Foto: Brachwitz
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