Gesundheit

Salzburg rüstet im Kampf gegen Brustkrebs

Salzburg
01.03.2017 10:21

Uni-Klinikum eröffnet Forschungs-Zentrum.
Gene geben Auskunft über Krankheitsrisiko.

Bei rund 5000 Österreichern wird jährlich Brustkrebs diagnostiziert in fünf bis zehn Prozent aller Fälle ist die Krankheit erblich bedingt. Ein Teil der erblichen Brustkrebs-, aber auch Eierstockerkrankungen ist auf Mutationen im BRCA1- bzw. im BRCA2-Gen zurückzuführen. Medizinische Untersuchungen können hier Aufschluss geben, doch bislang mussten Patienten bis nach Graz oder Wien fahren, um sich darauf testen zu lassen.

Das soll sich aber künftig ändern: Das Universitätsklinikum wird von der Bundesgesundheitskommission als Zentrum für BRCA-Untersuchungen anerkannt. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Klinik und dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger wurde kürzlich unterzeichnet, wie Spitalsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl verkünden kann.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Patienten müssen künftig keine weiten Wege mehr auf sich nehmen, denn österreichweit gibt es bislang nur sehr wenige Zentren für BRCA-Untersuchungen. Und die Forschung profitiert davon ebenfalls, weil damit wissenschaftliche Bemühungen vom Bund gefördert werden können. Denn Patienten in forschungsaktiven Kliniken haben weltweit die besten Aussichten auf eine optimale Therapie: 20 aktive Studien zur Innovation von Brustkrebsbehandlungen laufen derzeit am Universitätsklinikum.

"Gerade für Salzburg mit einer der größten onkologischen Abteilungen und einem ausgewiesenen Schwerpunkt in Onkologie ist es sehr wichtig, auf dem Top-Niveau der Wissenschaft zu bleiben und den Patienten Zugang zu den modernsten Entwicklungen anbieten zu können", erklärt Stöckl gegenüber der "Krone", warum ihm die Angelegenheit besonders am Herzen liegt.

Laut Prof. Richard Greil, Primar der Universitätsklinik für Innere Medizin III, steigt je nach Art der genetischen Mutation und dem betroffenen Gen das Risiko von Frauen auf bis zu 85 Prozent Lebenszeitwahrscheinlichkeit für Brustkrebs und zwischen 11 und 60 Prozent für Eierstockkrebs an. "Die Konsequenzen eines solchen Befundes sind massiv", so Greil, etwa in Hinblick auf einen Kinderwunsch oder die Aufklärung von Familienmitgliedern.

Befund liefert Risiko für weitere Erkrankungen
Es ist laut dem Mediziner nicht zu übersehen, dass bei Trägern der Mutationen auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs, Bauchspeicheldrüsen- und Magenkrebs und für Prostata-Karzinome gegeben ist sowie Krebsarten, die in der freien Bauchhöhle auftreten.

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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