Kontroverser Spot

Michael J. Fox reagiert auf Kritik zu Werbespot

Adabei
27.10.2006 12:05
Nachdem ein Wahl-Werbefilm des an Parkinson leidenden Schauspielers Michael J. Fox für eine Senats-Kandidatin eine heftige Diskussion um die Stammzellenforschung in den USA losgetreten hat, meldet sich der ehemalige Filmstar selbst zu Wort. Er reagiert auf die Anschuldigungen eines Radiomoderators, der Fox unterstellte, seine Krankheitssymptome bewusst übertrieben zu haben.

Der erzkonservative Radiotalker Rush Limbaugh sagte kurz nach Veröffentlichung des 30-Sekunden-Spots, in dem Michael J. Fox von argen Zuckungen geschüttelt zur Unterstützung einer Demokraten-Kandidatin bei den Senats-Wahlen im Bundesstaat Missouri aufruft: „Entweder er hat seine Medikamente nicht genommen, oder er schauspielert.“

Auf die Qualität dieser Aussage ging Michael J. Fox in seiner ersten Stellungnahme beim TV-Sender CBS gar nicht erst ein. Wohl aber auf die Anschuldigungen: „Ich habe nicht übertrieben. Das Ironische daran ist, dass ich sogar fast zuviel Medizin intus hatte.“ Die schlimmen Zuckungen würden nun einmal zu seiner Krankheit dazugehören.

Der Star aus „Zurück in die Zukunft“ leidet seit mehreren Jahren unter der Parkinsonschen Krankheit und musste deswegen seine Schauspielkarriere aufgeben. Parkinson gehört dabei zu jenen schweren Leiden, die Mediziner einmal mit Hilfe embryonaler Stammzellen behandeln oder sogar heilen zu können hoffen.

58% der US-Bürger auf einmal pro Stammzellenforschung
Die Bilder des populären Film- und Fernsehstars haben Amerika nach Einschätzung von US-Medien erschüttert. Die „New York Times“ bewertete den halbminütigen Fernsehauftritt des 45-Jährigen als „einen der eindrucksvollsten und meist diskutierten Werbespots seit Jahren“. Eine Umfrage der Zeitung „Los Angeles Times“ und der US- Nachrichtenagentur Bloomberg ergab, dass 58 Prozent der befragten US-Bürger für die Freigabe der Stammzellenforschung sind.

Mit seinem Spot unterstützt Fox eine demokratische Kandidatin, die sich bei den Wahlen am 7. November um einen Sitz im US-Senat bemüht. Claire McCaskill aus dem US-Bundesstaat Missouri will im Kongress für die Stammzellenforschung kämpfen. Der hatte US-Präsident George W. Bush schon vor Jahren den Geldhahn abgedreht.

Radiomoderator verhöhnt Michael J. Fox
Auch die US-Bevölkerung ist mehrheitlich seit längerem dafür, nach Stammzellentherapien für einige der schwersten Leiden zu suchen: Herz- und Kreislaufkrankheiten, Diabetes, Parkinson und Alzheimer sowie möglicherweise sogar Krebs. Dass Fox mit seinem Appell etwas ausgelöst hat, zeigt eben jene Reaktion wie des ultrakonservativen Radio-Kommentators Rush Limbaugh. Auch in der Online-Community YouTube wird der Spot, der dort von Wahlhelfern der Kandidatin gepostet wurde, für teils heftige Reaktionen – siehe Infobox.

Statement nach dem Vorbild von Christopher Reeve
Michael Fox ist nicht der erste Hollywood-Schauspieler, der sein Leiden zur Schau stellt, um das Gewissen des Landes wachzurütteln. Vor ihm hatte schon Christopher Reeve, der ehemalige „Superman“- Darsteller, gegen die Stammzellenpolitik des Weißen Hauses rebelliert. Reeve war nach einem Reitunfall querschnittsgelähmt. Auch er hatte sich von Stammzellen Hilfe erhofft. Doch er starb 2004, bevor ihm eines der im Tierversuch erfolgreichen Experimente mit Stammzellen das Leben erleichtern konnte.

Fox weiß seit 1991 von seiner unheilbaren Krankheit. Er gab seine Parkinson-Diagnose 1998 bekannt und zog sich zwei Jahre später mit großem Bedauern aus dem Film- und TV-Geschäft zurück. Seitdem ist der Schauspieler politisch aktiv, gründete die Michael J. Fox Stiftung für fortgeschrittene Stammzellenforschung und unterstützte den Demokraten John Kerry bei der Präsidentschaftswahl 2004.

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(Bild: kmm)



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