Polizei ermittelt

Opfer von Fahrerflucht auf Ski: “Versteh’s nicht”

Salzburg
02.02.2017 20:38

Anstand. Gewissen. Mut. Charakter. Das alles scheint auf der Piste immer öfter zu fehlen. Sandra Schwarzenbacher aus Hüttau wurde am Sonntag zum Opfer eines Skiunfalls, der Verursacher machte sich einfach aus dem Staub. Die zweifache Mutter appelliert nun: "Das kann jedem passieren, aber bitte steht dazu!"

Der "Krone" hat die Pongauerin erzählt, dass zu ihrer Verletzung sie hat einen gebrochenen Schienbeinkopf auch noch die Enttäuschung über das Verhalten des "Flüchtigen" kommt. "Ich glaube, ich könnte niemanden so liegen lassen. Selbst, wenn man im ersten Schock davon fährt, später würde ich mich auf jeden Fall melden", sagt Sandra Schwarzenbacher. Am Sonntag ist es um zirka 13.30 Uhr in Radstadt bei der Talstation der Kemadhöhenbahn passiert: "Ich war mit meinem Sohn Christoph (6) unterwegs, wartete unten beim Lifteinstieg. Mein Lebensgefährte Johannes und mein anderer Sohn Philipp (4) waren schon auf der Hütte.

Auf einmal hat mich von hinten jemand gerammt, mich nach vorne geschoben, andere Skifahrer stürzten auch. Mir hat sofort jemand geholfen, ich konnte ja nicht mehr aufstehen. Aber nachdem ich halbwegs versorgt war, war der Unfallverursacher einfach weg", erinnert sich Sandra. Zeugen, unter anderem eine Freundin der Hausfrau, können sich an nicht viel mehr erinnern, als eine weiße Staubwolke. "Ich glaube, der Skifahrer war einfach viel zu schnell unterwegs, obwohl man dort schon langsam fahren müsste", vermutet das Unfallopfer. Die Polizei ermittelt in dem Fall, bittet um Hinweise (059133-50-5151). Sandra Schwarzenbacher fügt hinzu: "Passieren kann so etwas jedem, aber zu flüchten, das geht einfach gar nicht."

Noch einige Tage im Spital
Inzwischen erholt sich die Mama von Christoph und Philipp gut, Primar Dr. Manfred Mittermair und OA Dr. Michael Ramsauer haben sie am Mittwoch im Krankenhaus Schwarzach operiert. "Auf mich warten aber noch einige Tage Spital, ein paar Wochen Schiene, ich darf das Bein nur teilweise belasten und dann kommt die Physiotherapie. Die Skisaison ist für mich auf jeden Fall vorbei, aber Johannes wird mit den Buben sicher noch öfter auf die Piste gehen", sagt Sandra. Zur Zeit ist aber die volle Unterstützung von Lebensgefährte Johannes, Familie und Freunden nötig. "Es gibt auch positive Seiten, die ich dem Unglück abgewinnen kann: Das Team hier im Krankenhaus ist einfach spitze und die Firma meines Mannes, er arbeitet bei ,Liebherr’ in Bischofshofen, hat ihn sofort frei gestellt, damit er sich um die Buben kümmern kann."

MELANIE HUTTER, Kronen Zeitung

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