Tourismus-Debatte

“Piefkesaga” im Tiroler Landtag

Tirol
02.03.2017 08:00

Schade, dass Felix Mitterer am Donnerstag nicht im Landtag war. Der hätte da nämlich Stoff für Teil 5 seiner "Piefke-Saga" sammeln können. Im Zuge der Aktuellen Stunde wurde nämlich über den Tourismus diskutiert. Und das sehr kontroversiell. Die einen lobten die Branche über den grünen Klee, die anderen "spuckten" in die Suppe!

"Zwischen Qualitätstourismus und Fachkräftemangel hat die Landesregierung eine Strategie?" So lautete auf SPÖ-Vorschlag das Thema der Aktuellen Stunde am Donnerstag im Landtag. Thomas Pupp (SP) lobte den Tourismus als wichtiges Standbein des Landes: Mit 48 Millionen Nächtigungen mehr als Berlin, Paris und Wien zusammen erwirtschaftet der Tourismus in Tirol vier Milliarden Euro, das sind 16 Prozent des Tiroler BIP. Kritik übt er an der überbordenden Bürokratie. Seine Vision: "Machen wir aus dem Urlaub in der Natur einen Urlaub mit der Natur!"

FPÖ: Jobs besser getan wird

Rudi Federspiel (FP) geißelte SPÖ und ÖVP, die diese Bürokratie zuließen. Er verteidigte auch das Tourismus-Image: "Die Jobs sind viel besser, als getan wird." In die selbe Kerbe schlug auch Sigi Egger (VP), der das Weihrauchfass auspackte: "Ich entschuldige mich sicher nicht für den Tourismus. Sind wir froh, dass wir ihn haben. Und hören Sie endlich auf, ständig in die Suppe zu specken!"

Liste Fritz: Untragbare Zustände

Eine dieser "Suppenspucker" ist in seinen Augen Isabella Gruber (Liste Fritz). Sie verwies auf die unhaltbaren Zustände, denen viele Tourismus-Mitarbeiter ausgesetzt seien: "15 bis 20 Stunden pro Tag sind keine Seltenheit. Dazu noch schlechte Bezahlung da ist das Burnout vorprogrammiert." Sie relativierte auch den Stellenwert der Branche. "Von den 50.000 Beschäftigten sind 40 Prozent Ausländer. Und mit vier Milliarden Wertschöpfung ist der Tourismus nicht das wichtigste Standbein. Ich frage immer wieder, woher dieser Hochmut der Touristiker kommt", sagte Gruber.

impuls tirol: Erfolg der Pioniere

Für impuls Tirol ergriff Josef Schett das Wort. Er lobte die Pioniere: "Der Erfolg des Tourismus geht auf das Engagement einzelner zurück jedes Tal hatte seine Pioniere. Sie sind in Armut aufgewachsen und mussten dann in die Krieg. Das war wahrscheinlich die Motivation." Von der Landesregierung wünscht er sich, dass sie aufhört, "mehr vom Gleichen" zu fördern.

Grüne: Tirol - wo man mit gutem Gewissen Urlaub machen kann

Gebi Mair (Grüne) sprach sich abschließend dafür aus, die Marke Tirol als "Urlaubsort, in den man guten Gewissens Urlaub machen kann", zu positionieren.

Markus Gassler/Kronen Zeitung

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