Fronten verhärtet

Richter lässt HCB-Werte prüfen

Kärnten
31.01.2017 22:16

Beim Auftakt zum ersten Prozess um das Umweltgift Hexachlorbenzol sind Dienstag vor dem Landesgericht die Anwälte aufmarschiert. Unternehmer Hans Tilly hat wegen Schäden in seinen Wäldern mutmaßliche Verursacher der Umweltgift-Emissionen geklagt. Um die Belastung zu klären, schickt der Richter neue Gutachter in den Forst.

Wegen des Besucherandrangs zum Prozess-Start in der HCB-Affäre musste das Gericht Dienstag in einen größeren Saal umziehen. Dann ging es um die erste Klage. Wegen Schäden an 450 Hektar Wald bei Silberegg und Knappenberg fordert Besitzer Hans Tilly Schadenersatz von den mutmaßlichen Verursachern der Belastung durch das Umweltgift. Die Klagssumme beträgt 927.153 Euro.

Auf der Gegenseite stehen die Anwälte von w&p, in deren Zementwerk die Schadstoffe ausgetreten waren, jene der Donau Chemie und jene der Republik Österreich als Haftungsträgerin für das Land Kärnten. "Uns geht es um eine rasche Erledigung des Verfahrens, um wieder Ruhe ins Tal zu bekommen. Wir vertreten aber den Standpunkt, dass es zu keiner Schädigung des Waldes gekommen ist", erklären die Wietersdorfer beim Prozessauftakt. Dies würden bereits drei verschiedene Gutachten belegen - sogar eine Mehrbelastung der Wälder durch das HCB wird angezweifelt.

Auf der Klägerseite vertreten Umweltanwalt Wolfgang List und Waldsachverständiger Christian Tomiczek einen ganz anderen Standpunkt: "Wir sind auf hohe Werte gestoßen. HCB kann auch das Pilzgeflecht im Wald schädigen."

Um tatsächliche Belastungen und Schäden zu eruieren, will der Richter einen neuen Gutachter in die Wälder schicken. Binnen vier Wochen werden Vorschläge eingeholt, dann will sich das Gericht auf einen Experten festlegen. Fortsetzung folgt.

Thomas Leitner, Kärntner Krone

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