Unerkannte Heldinnen

Die “Hidden Figures” der US-Raumfahrt

Kino
01.02.2017 15:01

97 Jahre war Katherine Johnson alt, als US-Präsident Barack Obama ihr für Pionierleistungen in der Raumfahrt die Freiheitsmedaille umhängte. Noch weitreichender dürfte die Ehrung sein, die ihr mit 98 widerfährt: "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" (Kinostart: 3. Februar) setzt der afroamerikanischen Mathematikerin und zwei Kolleginnen ein filmisches Denkmal - und hat Chancen auf drei Oscars, darunter als bester Film.

Anfang der 60er-Jahre herrscht im Langley Research Center der US-Raumfahrtbehörde NASA zunehmende Nervosität. Die Sowjetunion droht nach dem ersten bemannten Raumflug den Wettlauf ins All für sich zu entscheiden. Und die USA will ihr bei der ersten Erdumrundung zuvorkommen. Unter den zahlreichen Ingenieuren und Mathematikern, die fieberhaft an der Umsetzung arbeiten, sind drei talentierte Afroamerikanerinnen: Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monae).

Als "menschliche Computer" arbeiten sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen in einem Kellerbüro im für Schwarze vorgesehenen westlichen Teil des Campus - und müssen Geschlechter- und Rassengrenzen überwinden, um sich da herauszukämpfen. Den Anfang macht Katherine: Als Zahlen-Genie wird sie in die Taskforce von Al Harrison (Kevin Costner) berufen, um Start und Landung jenes Raumschiffs zu berechnen, mit dem John Glenn als erster Amerikaner die Erde umkreisen wird. Weil es für die erste Schwarze überhaupt am Ostcampus keine eigene Toilette gibt, rennt sie Tag für Tag - ihre Unterlagen unterm Arm - quer über das weitläufige Gelände zur "schwarzen" Frauentoilette, nur um sich zu erleichtern.

Verwoben wird ihr hürdenreicher Weg mit dem ihrer Kolleginnen. Zwei Jahre vor endgültiger Abschaffung der Segregation muss Mary vor Gericht ziehen, damit sie an einer "weißen" Universität jene Abendkurse besuchen kann, die sie zur Aufnahme ins Ingenieurteam der NASA berechtigen. Und Dorothy stiehlt ein Programmierbuch aus einer "weißen" Bibliothek, um den brandneuen IBM-Computer, an dem sämtliche männliche Mitarbeiter verzweifeln, zum Laufen zu bringen, ihre jüngeren Kolleginnen einzuschulen und so ihnen allen den Job zu sichern.

Der Kampf hat sich für die drei Frauen - und die NASA - gelohnt: Katherine Johnson berechnete erfolgreich die Flugbahnen für die Erdumkreisung sowie später auch für den bemannten Flug zum Mond, Mary Jackson wurde die erste afroamerikanische Ingenieurin der NASA und Dorothy Vaughan die erste schwarze Vorgesetzte der Behörde sowie Programmierexpertin, als Computer noch Neuland waren.

APA

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