Das ist ein großer Wurf des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl: Im Norden von Graz wird eine Fläche von 73 Hektar zum "Naturschutzgebiet Weinzödl". Die bisherigen Naturschutzgebiete in Graz haben gemeinsam eine Fläche von nur 5,5 Hektar.
144 Brutvogelarten sind in Graz kartiert, 134 leben im neuen Schutzgebiet. Darunter befinden sich in den roten Listen bedrohter Tierarten verzeichnete Vögel wie Flussuferläufer, Halsbandschnäpper, Baumfalke usw. Im Wasser befinden sich ebenfalls geschützte Tierarten wie die Würfelnatter.
Naherholungsgebiet bleibt erhalten
Das neue Naturschutzgebiet erstreckt sich entlang einer zwei Kilometer langen Fließstrecke der Mur zwischen dem Kraftwerk Weinzödl und dem Pongratz-Moore-Steg (von Andritz bis Gösting). Die Gegend dient vielen Vögeln als Winterrastplatz.
Die Unterschutzstellung bedeutet nicht, dass die Grazer dort nicht weiter Spazierengehen können, sie bedeutet aber ein Verschlechterungsverbot: Das Areal darf nur unter bestimmten Umständen verändert werden. Die Schotterinseln sind künftig für Fischer tabu.
Die Erholungssuchenden, aber auch die Paddler und Ruderer, die gerne in diesem Areal trainieren, sind weiterhin willkommen. Geplant ist ein Info-Leitsystem: Besucher sollen auf die Naturschätze hingewiesen werden.
Historische Dimension
Die letzten bedeutenden Unterschutzstellungen für Grazer Landschaftsteile sind lange her. 1987 wurden der Stadtpark (22 Hektar) und der Schlossberg (19 Hektar) zu geschützten Landschaftsteilen. Das neue Gebiet im Graz Norden ist als Naturschutzgebiet aber noch strenger geschützt.
VP-Bürgermeister Nagl: "Ich zeige, dass beides möglich ist. Mit dem Murkraftwerk im Süden schaffen wir Lebensraum für Mensch und Tier, mit dem neuen Naturschutzgebiet beschützen wir die Tiere und deren Lebensraum."
Für den Naturschutzbeauftragten der Stadt, Wolfgang Windisch, ist die Schaffung des neuen "Naturschutzgebiets Weinzödl" absolut vergleichbar mit dem historisch bedeutenden Freikauf des Stadtparks durch die Grazer.
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