20 Mio. ¿ Schaden

Megaprozess um Steuer- Hinterziehung vertagt

Österreich
16.10.2006 14:41
Überraschender Verlauf im Innsbrucker Finanzskandal: Nur wenige Stunden nach Auftakt des bisher größten Tiroler Strafprozesses am Montag wurde das Verfahren am Landesgericht Innsbruck bereits vertagt. Dem Antrag der Verteidiger, einen Ersatzrichter zu ernennen, wurde stattgegeben. Am kommenden Montag soll der Prozess um das Innsbrucker Finanzamt fortgesetzt werden.

Angeklagt sind zehn Betriebsprüfer und ein Ex-Prokurist einer Steuerberatungskanzlei.

Die derzeit vom Dienst suspendierten Finanzbeamten - unter ihnen ein leitender Betriebsprüfer - und der inzwischen pensionierte Geschäftsführer einer Steuerberatungsfirma müssen sich wegen Missbrauchs der Amtsgewalt und Beitrags zur vorsätzlichen Abgabenhinterziehung vor einem Schöffensenat verantworten.

20 Millionen Euro Schaden durch kriminelles Netzwerk
Sie sollen zwischen 1993 und 2002 dutzende Unternehmen steuerschonend geprüft haben. Ihnen drohen im Falle eines Schuldspruches bis zu zehn Jahre Haft. An der Spitze des kriminellen Netzwerks standen laut der 260 Seiten starken Anklage der frühere Prokurist und der führende Amtsbetriebsprüfer. Durch die Steuerhinterziehung soll ein Schaden von 20 Millionen Euro entstanden sein.

Weiteres Verfahren gegen Unternehmer nötig
Das Verfahren gegen die mitangeklagten 16 Unternehmer wegen vorsätzlicher Abgabenhinterziehung wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Sie waren vom Richter aus dem soeben gestarteten Prozess ausgeschieden worden. Ein Verhandlungstermin stand vorerst noch nicht fest. Die zum Teil namhaften Angeklagten müssen bei einer Verurteilung mit hohen Geldstrafen rechnen.

Die Finanzamtaffäre war Mitte Juni 2002 durch die Pleite des FC Tirol ans Licht der Öffentlichkeit gelangt. Im Zuge der Ermittlungen gegen FC Tirol-Manager Robert Hochstaffl flogen zunächst zwei Finanzbeamte auf. Die Dauer des umfangreichen Prozesses war vorerst nicht abschätzbar.

Symbolbild

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