18 Monate Haft

Teure Handys, die es nicht gab, im Web verkauft

Tirol
12.01.2017 09:28

Ein Deutscher (37) hätte den Tag freilich schöner verbringen können als auf der Anklagebank des Innsbrucker Landesgerichtes. Schließlich feierte seine Tochter am Mittwoch ihren 17. Geburtstag. Doch der frisch gebackene Opa wurde zum Betrüger, weil er im Internet Handys verkaufte, die es gar nicht gab.

Dreister geht es wohl nicht mehr: Trotz Aufenthaltsverbotes in Österreich lebte der Deutsche als U-Boot im Unterland, reparierte "schwarz" Computer und bot auch noch über Verkaufsbörsen wie "Shpock" oder "eBay" teure Smartphones an, die er gar nicht besessen hatte. "Ich habe schon seit Jahren mit legalen Internetverkäufen gutes Geld dazuverdient und damit unter anderem meine Drogensucht finanziert. Aber plötzlich ist mir dann alles aus dem Ruder gelaufen", rechtfertigte sich der Angeklagte vor Richterin Sandra Preßlaber.

Insgesamt 8000 Euro ergaunert

18 Geschädigte warten bis heute vergeblich auf ihre teuer ersteigerten Handys. Insgesamt ergaunerte der 37-Jährige auf diese Art und Weise knapp 8000 Euro. Besonders unverschämt: Um Vertrauen zu gewinnen, gab sich der Angeklagte immer als Frau aus. "Unter weiblichen Namen haben die Verkäufe einfach besser gezogen", so die Rechtfertigung.

Haft schreckte nicht ab

"Wenn Sie nicht verhaftet worden wären, hätten Sie munter weitergemacht", ist der Staatsanwalt überzeugt. Schließlich schreckten auch frühere Verurteilungen und sogar Haftstrafen für ähnliche Vergehen den Wahl-Tiroler nicht ab, erneut zum Betrüger zu werden. Nun wurde der Unbelehrbare zu 18 Monaten Haft verurteilt und muss die entstandenen Schäden zurückzahlen.

Auch im kommenden Jahr wird der 37-Jährige also den Geburtstag der Tochter verpassen. Und in Deutschland wartet bereits das nächste Strafverfahren.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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