“Frauenpolitik in Österreich”

Nachrichten
14.10.2006 16:20
Das freie Wort

Gibt es die eigentlich noch bei uns? Hat es da nicht in grauer Vorzeit...? Ja, Dohnal hieß die Ministerin. Aber heute? Nun da hat es doch den Vorschlag zur Verweiblichung der Bundeshymne gegeben... Schwestern lasst in Jubelchören Mutterland die Treue schwören.


Aber im Ernst: Wenn man (frau) sich die österreichische Politik anschaut, dann tauchen Frauen nur als Mütter oder Trümmerfrauen auf. Auch außerhalb der offiziellen Politik ist die frauenpolitische Diskussion erlahmt. Nicht ein Hauch der hitzigen und großteils auch furchtbaren Auseinandersetzungen der 70er und 80er Jahre. Also alles paletti? Keineswegs. Die Benachteiligung der Frauen im Beruf, was Einkommen und Aufstiegschancen betrifft, ist in Österreich nach wie vor so schlimm wie in fast keinem anderen Land Westeuropas.


In den letzten 20 Jahren ist nichts besser geworden. Prognosen deuten eher auf eine weitere Verschlechterung hin. Fehlende, unzureichende oder zu teure Kinderbetreuungseinrichtungen und die drastische Reduzierung öffentlicher Verkehrsangebote im ländlichen Raum machen es Hunderttausenden Frauen in Österreich schwer, wenn nicht unmöglich, einen Beruf auszuüben und damit wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen.


Dass die Einschnitte durch die Pensionsreform Frauen am massivsten treffen, ist eindeutig. Auch die Studiengebühren stellen vor allem für Frauen aus sozial schwächeren Familien eine Hürde dar. Es stimmt schon, dass für Frauenpolitik auch die Männer verantwortlich sind. Aber die Geduld und das Hinnehmen von so offensichtlichen Benachteiligungen durch die Betroffenen finde ich trotzdem erstaunlich.




Franz Ackermann, Vöcklabruck
erschienen am So, 15.10.
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