Migrantin gestorben
Ausschreitungen in Flüchtlingslager in Italien
In einem Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge in der norditalienischen Provinz Venedig ist es am Montagabend zu Ausschreitungen gekommen. Nach dem Tod einer jungen Frau aus Cote d'Ivoire randalierten Asylwerber und setzten Holzpaletten in Brand. 25 Mitarbeiter der Einrichtung verbarrikadierten sich daraufhin im Büro und konnten erst nach Stunden befreit werden, berichteten italienische Medien.
Der Protest gegen die Bedingungen in dem Flüchtlingslager in der Ortschaft Cona hatte am Montagnachmittag begonnen, nachdem eine 25-jährige Migrantin tot in der Dusche aufgefunden worden war. Die aufgebrachten Flüchtlinge drehten den Strom in dem Aufnahmezentrum ab und legten Feuer.
Wegen der angespannten Situation schlossen sich die Mitarbeiter in den Verwaltungsräumlichkeiten ein, aus denen sie erst nach Mitternacht von der Polizei befreit werden konnten, wie die Tageszeitung "Corriere della sera" in der Nacht in ihrer Online-Ausgabe berichtete.
Autopsie angeordnet
Die aufgebrachten Asylwerber warfen den Betreibern der Unterkunft vor, dass der jungen Frau aus Cote d'Ivoire zu spät Hilfe geleistet worden sei. Die Rettungskräfte wiesen die Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft von Venedig ordnete eine Autopsie an, um die Todesursache festzustellen.
In dem Erstaufnahmezentrum in einer aufgelassenen Militärbasis in der 3000-Einwohner-Gemeinde Cona sind rund 1000 Asylwerber untergebracht.
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