Kampf um Strompreis

Wettbieten ein Fall für den Konsumentenschutz?

Oberösterreich
20.12.2016 17:43

Der Umsatz des Energie-AG-Konzerns ging 2015/16  auf 1,534 Milliarden € zurück, der Gewinn vor Steuern stieg auf 135,4 Millionen Euro, bis 2020 werden 50 Millionen Euro pro Jahr  an Kosten gespart! "Wir können entsprechend abgepolstert in die Zukunft gehen", sagt Generaldirektor Leo Windtner.

Dunkelblauer Anzug, die dazu passende Krawatte, weißes Stecktuch, der Platz wie immer gleich links an der Seite von Leo Windtner: Als Werner Steinecker gestern bei der Bilanz-Pressekonferenz der Energie AG Platz nahm, waren die Kameras auf ihn gerichtet. Grund: Seit Montag steht fest, dass der 59-Jährige  neuer Generaldirektor wird. "Es stehen große Herausforderungen an", betonte Steinecker, der vor 44 Jahren mit einer Lehre zum Starkstrommonteur ins Unternehmen einstieg - siehe Interview unten.

Reaktion unabhängiger Stellen gefordert
Windtner denkt noch gar nicht daran, sich zurückzulehnen: "Ich werde bis zum Schluss durchpowern, versuche, dynamisch an der Zukunft mitzuwirken." Der extreme Preiskampf am Strommarkt setzt auch der Energie AG zu. Windtner sieht die Vorgänge sehr kritisch, spricht von "absolut utopischen Preisstellungen" seitens der Konkurrenz. Der Noch-EnergieAG-Generaldirektor fordert Reaktionen von unabhängigen Stellen: "Schön langsam wäre der Konsumentenschutz aufgefordert, für Transparenz zu sorgen, weil diese Angebote nicht mehr seriös sind."

Eine neue Bestimmung bekommt das Gelände des im März 2016 geschlossenen Kohlekraftwerks Riedersbach: In wenigen Wochen startet Lidl dort mit der Errichtung  eines Rechenzentrums. Die Handelskette nützt das dortige Glasfasernetz, die Kühlung, den Strom und das Gas von der Energie AG.

"Es wird sicher kein Köpferollen geben"
",Ned geben‘ gibt’s ned", lautet das Motto von Werner Steinecker. Ab 1. März ist der 59-Jährige Energie-AG-Generaldirektor.

Herr Steinecker, mit 1. März treten Sie die Nachfolge von Leo Windtner als Generaldirektor an. Wie geht’s nach der Entscheidung weiter?
Bis 28. Februar bin ich  Technik-Vorstand.  Aber schon jetzt beginnen natürlich Gespräche mit Schlüssel-Mitarbeitern.

Was können Sie schon über den zukünftigen Weg der Energie AG sagen?
Herr Windtner gibt uns ein Erbe mit. Ein guter Boden ist bestellt. Es wird sicher keinen Umsturz geben, kein Köpferollen. Man muss das Rad ja nicht neu erfinden.

Sie sind seit 44 Jahren im Unternehmen
Trotzdem bin ich nicht allwissend. Die Meinung anderer ist wertvoll.

Sie haben nach der Starkstrommonteur-Lehre die HTL besucht, zwei Doktor-Titel gemacht. Wie ging sich das alles aus?
Ich bin 25 Jahre am Abend in die Schule gegangen, bis 2002.

Wie schalten Sie ab?
Seit zwei Jahren habe ich eine Jagdhündin. Hella akzeptiert nicht, wenn ich müde bin.

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