Gegen Dakar-Fluch

Die härteste Mission für “Astronaut” Walkner

Salzburg
20.12.2016 15:10

Der Salzburger Matthias Walkner kämpft beim dritten Dakar-Start gegen einen Fluch und dünne Luft. Am 27. Dezember hebt der Kuchler bereits Richtung Südamerika ab.

Der neue Renndirektor Marc Coma war nach der Dakar 2016 mit Kritik konfrontiert. Sie sei unspektakulär, zu leicht zu bewältigen. Der vierfache Sieger - zuletzt hat der Spanier 2015 triumphiert - nahm sich das Feedback zu Herzen. Die 39. Auflage mit Start 2. Jänner in Asuncion (Par) verspricht der wildeste Ritt seit der Übersiedelung 2008 von Afrika nach Südamerika zu werden. Somit auch zur härtesten Mission für Matthias Walkner, dem Schützling der großen Tiroler Motocross-Legende Heinz Kinigadner.

2015 hatte den 30-jährigen Salzburger nach einem Etappensieg eine Lebensmittelvergiftung außer Gefecht gesetzt, im Vorjahr nach Sturz am siebenten Tag ein Oberschenkelbruch! Um den Dakar-Fluch zu bannen, zumindest die Zielflagge am 14. Jänner nach 9000 Kilometern in Buenos Aires zu sehen, hat sich der KTM-Pilot akribisch vorbereitet: "Die Reha war minutiös geplant,  dauerte 26 Wochen", blickt der MX3-Weltmeister von 2012 auf eine zähe Zeit zurück. Im September, neun Monate nach dem Crash, fühlte sich Walkner fit, startete mit der Marokko-Rallye und sechs Stunden täglichem Training daheim wieder der Countdown für den dritten Dakar-Start.


Von der Unterhose bis zum Müsliriegel
Aber nicht das Navigieren bei 150 Sachen über Dünen oder die Anden bereitet Walkner Sorgen. "Es ist die dünne Luft!" Sechs Tage rasen Motorrad-Vorjahreschamp Price (Aus) und Co. durchschnittlich auf über 3000 Höhenmetern durch die Gegend. Walkner nächtigt seit zwei Wochen zu Hause in einem Höhenzelt-Bett, das den Sauerstoffgehalt von 5500 m simuliert - gemeinsam mit Freundin Petra. "Ich zähle zu den gut acht Fahrern, die es aufs Podium schaffen können", nimmt Walkner alle Strapazen in Kauf. Nun beginnt er, 13 einzelne Tagespakete zu schnüren, in denen sich von der Unterhose bis zum Müsliriegel alles Notwendige befindet. Vor Ort gibt’s dafür keine Zeit, können Fehlgriffe mitunter tödlich enden. Wie bei einem Astronauten auf Weltraum-Mission.

VALENTIN SNOBE, Kronen Zeitung/red

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