Wer hoch steigt…

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09.10.2006 17:31
Das freie Wort

Betreffs der Cato-Kolumne vom Sonntag wäre festzuhalten: Die ÖVP-Spitze war seit den Mittagsstunden des Wahltages darüber informiert, dass sich in den schon geschlossenen Wahllokalen massive Stimmenverluste für ihre Partei abzeichneten.


Offenbar glaubte Schüssels personelles Umfeld bis zum Schluss an Fehlinformationen ihrer Getreuen, sonst wäre die Mischung aus Überraschtheit und Fassungslosigkeit in den ministeriellen Gesichtern nicht so deutlich lesbar gewesen.


Den Koalitionspartner FPÖ erst über den Tisch zu ziehen, aus ihm später einen Steigbügel namens BZÖ zu formen, um sodann dem braven Arbeitspferd mit dem klingenden Namen "Republik Österreich" weiterhin die Sporen zu geben, kommt in der Bevölkerung gar nicht gut an.


Jörg Haider bemerkte einmal treffend, dass sich die ÖVP in einem Machtrausch befände. Ganz so dürfte es das Wahlvolk verspürt haben, da das ehemals kleinere Übel nun - rascher als befürchtet - zum größeren Übel gewachsen war.


Obwohl die Vorzeichen der falschen politischen Richtung durch den Verlust zweier ÖVP-Landeshauptleute mehr als deutlich erkennbar waren, erfolgte keine personelle oder strukturelle Korrektur. Das Mauern, Nichtoffenlegen und Festhalten wurde zur politischen Maxime erhoben. Nicht bedenkend, dass ein Wahrspruch der darstellenden Bühne auch für jene der Politik Gültigkeit hat: Wer hoch steigt, fällt tief!




Roland Reichart, Wien
erschienen am Di, 10.10.
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