Koran-Verteiler

Salafisten auch bei uns verbieten

Salzburg
16.11.2016 22:49

In Deutschland haben Salafisten über ihren Verein "Die wahre Religion" 140 Männer für den IS rekrutiert. Deutschlands Innenminister hat den Verein mitsamt seinen Koran-Verteilungsaktionen verboten. Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden: "Wir sollten dem Beispiel Deutschland folgen."

Weil der Verdacht bestehe, dass der Verein Hassbotschaften verbreite und zudem verfassungsfeindlich agiere, hat nun Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière eingegriffen: Nach einer bundesweiten Großrazzia, bei der 200 Moscheen durchsucht wurden, wurde in Deutschland die salafistische Organisation "Die wahre Religion" verboten.

Koran-Verteilung war stets illegal
Diese Extremisten-Organisation war in der Vergangenheit auch in Salzburg aufgefallen: Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer hatte in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass die Leute, die hinter den Verteil-Aktionen des Korans stecken, gefährlich seien: "Die diversen Videos dieser Hassprediger im Internet zeigen klar, wie gefährlich ihr Aktionismus ist. Ihr Hass hat bei uns nichts verloren." Ihre Schwerpunkte setzten die Islamisten dabei mit Koran-Verteilungen in der St. Julien Straße, der Ignaz Harrer Straße, in der Nähe des Mirabellplatzes und am Bahnhofsvorplatz.  Der ÖBB-Sprecher René Zumtobel: "Die Verteilung war illegal, weil wir auf unserem Grund niemals dafür eine Genehmigung erteilt haben." Die privaten Security-Männer sind von den ÖBB angewiesen worden, bei Koran-Verteilungsaktionen unverzüglich die Polizei zu verständigen. Diese hatte bisher in Salzburg keinen Grund einzugreifen: Der Verein hat sich bis dato keiner strafbaren Handlungen schuldig gemacht. Schon bisher aber hatte die Exekutive ein wachsames Auge auf die in Salzburg aktiven Salafisten, die ihren Hauptsitz in einem Privathaus im Stadtteil Itzling unweit der Lokalbahnremise haben. Das Salafisten-Verbot in Deutschland war von Politik-Wissenschaftler Thomas Schmidinger Dienstagabend in der ZIB 2 allerdings heftig kritisiert worden: "Dieses Netzwerk zuerst groß werden zu lassen und es dann zu verbieten und womöglich in den Untergrund zu schicken, kann man zumindest als nicht sehr geschickt bezeichnen."

Radikalisierung endlich stoppen
Gerade darum drängt Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden auf ein Eingreifen des Innenministeriums: "Ich verstehe zwar die Exekutive, dass sie die Szene zunächst einmal ausführlich beobachtet. Aber es ist der Zeitpunkt gekommen, zu handeln, bevor noch mehr Menschen radikalisiert werden."

Dem Beispiel von Deutschland folgen
Darum sagt das Salzburger Stadtoberhaupt auch klar: "Deutschlands Innenminister hat sich seinen Schritt wohl gut überlegt und sich etwas dabei gedacht, wenn er diese islamistische Gruppierung verbietet. Unser Innenministerium sollte seinem Beispiel folgen und auch bei uns ein Verbot aussprechen."

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