Bundeskanzler Schüssel hat wie gewohnt in seinem Wohnbezirk Hietzing gewählt. Besondere Aufgeregtheit empfindet er diesmal nicht: „Jede Wahl hegt eine gewisse Spannung.“ Begleitet wurde der Kanzler bei der Stimmabgabe, zu der er zu Fuß im Ober St. Veiter Gasthaus „Zum lustigen Radfahrer“ erschien, von Gattin Krista. Gegenüber Journalisten erklärte er, dass sein einziges Tagesprogramm „Warten“ sei. Für die Fotografen gab’s ein inniges Küsschen mit der Gattin. Den Tag hat Schüssel mit einem Gang in die Kirche begonnen.
Bussis von Mama Gusenbauer – Tag mit der Familie
Herausforderer Gusenbauer hatte sich derweil in seine Heimatstadt Ybbs zurückgezogen, um dort noch einmal Kraft zu tanken. Mama Gertrude traf er im Wahllokal, wo sie als Beisitzerin dem prominenten Sohnemann schnell noch die Krawatte richtete und viel Glück in Form von etlichen Busserln wünschte. Gusenbauer selbst präsentierte sich bestens gelaunt: „Spätestens am Nachmittag gilt wieder der Edlseer-Hit ‚Überall auf der Welt scheint die Sonne’“, trotzte der SP-Chef dem Hochnebel. Den Tag verbrachte er mit einem Besuch bei seinem erkrankten Vater, Joggen und einem Mittagessen bei seiner Schwester.
Van der Bellen trifft Minister Pröll beim Wählen
Weniger aktiv gab sich Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen: „Ich mache jetzt einmal auf faul“, schilderte er bei seiner Stimmgabe seinen Wahl-Nachmittag. Seine Hoffnung blieb auch am Wahltag das erstmalige Erreichen von Platz drei. Beim Urnengang in Wien traf er übrigens auf Landwirtschaftsminister Josef Pröll – für die Medien gab’s ein freundschaftliches Shake-Hands.
Buh und Bravo für Strache
Schnell und schmerzlos erledigte FPÖ-Chef Strache seinen ersten öffentlichen Auftritt am Wahlsonntag. Er gab seine Stimme in einer Schule in der Hainburgerstraße in Wien-Landstraße ab. Vor dem Wahllokal wurde er nach der Stimmabgabe mit Pfui- und Bravo-Rufen gleichermaßen verabschiedet. Strache erklärte seinen späten Gang zur Urne damit - er wählte als letzter Parteichef um 14.40 Uhr -, dass er in der Nacht noch in einigen Diskotheken wahlgekämpft habe.
Westenthaler wählt „An der Hölle“
Von Gedanken in Richtung Platz drei ist BZÖ-Chef Peter Westenthaler wohl mittlerweile ein Stück weg, aber zumindest an den Einzug in den Nationalrat glaubt er unerschütterlich: „Davon bin ich überzeugt“, so der Spitzenkandidat beim Erscheinen im Favoritner Wahllokal „An der Hölle“.
„Weiße“ und KPÖ wählen mit Zuversicht
Hans-Peter Martin, der mit seiner Liste in den Meinungsumfragen zuletzt die Vier-Prozent-Hürde umtanzte, kündigte einen „guten Tag“ für sich an. Sollte er doch nicht Recht haben, will er allerdings nicht mehr kandidieren. KPÖ-Chef Mirko Messner hoffte auf einen „sichtlichen Zugewinn“.
Bilder der wählenden Spitzenkandidaten findest du in der Infobox!
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