Wildunfälle

Auf Tirols Straßen lauert wieder “wilde” Gefahr!

Tirol
24.10.2016 16:16

Vorsicht Hirsch! Pünktlich zu Beginn der dunklen Jahreszeit steigt auch wieder die heimtückische Gefahr von schweren Wildunfällen! Allein im Vorjahr ereigneten sich auf Tirols Straßen 17 Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Tieren, bei denen auch Insassen verletzt wurden. Werden die Blechschäden dazugezählt, steigt die Zahl der Unfälle gleich auf über tausend!

Alle sieben Stunden ereignet sich derzeit im Schnitt auf Tirols Straßen ein Wildunfall. Besonders Vorsicht geboten ist laut Experten vor allem in den frühen Morgenstunden (5 bis 7 Uhr) sowie abends nach 20 Uhr. Dass man aber auch untertags stets auf der Hut sein sollte, beweist ein schwerer Unfall im vergangenen Herbst.

Hubert Mair (64) aus Weerberg war am 4. Oktober 2015 um die Mittagszeit mit seinem Motorrad unterwegs, als er plötzlich unliebsame Bekanntschaft mit einem Hirsch machte. Die Folge des Crashs: Schwerste Verletzungen und wochenlanger Krankenhausaufenthalt samt anschließender Reha (siehe auch Interview).

Über Tausend Crashs pro Jahr

Leider kein Einzelfall: Allein im Vorjahr gab es österreichweit insgesamt 274 Wildunfälle, bei denen 303 Fahrzeuginsassen verletzt und eine Person getötet wurden. In Tirol wurden diesbezüglich 17 Kollisionen verzeichnet, rechnet man aber die Unfälle dazu, bei denen es lediglich einen Blechschaden gab, steigt die Zahl gleich auf über tausend. Schätzungen zufolge werden außerdem hierzulande pro Jahr weit mehr als tausend Wildtiere bei schweren Verkehrsunfällen getötet.

Laut ÖAMTC passieren die meisten Zusammenstöße mit Rehen. "Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 Kilogramm schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf das Fahrzeug und die Insassen. Bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht dann schon zwei Tonnen", warnen die Experten vom heimischen Automobilclub.

Wer unerwartet bremst, riskiert Mitverschulden

Die größte Gefahr drohe durch riskante Ausweichmanöver. Wenn man etwa mit dem Auto im Gegenverkehr landet, seien die Folgen in der Regel weit dramatischer als bei einem Zusammenstoß mit einem Wildtier.

Abrupt bremsen und dadurch nachfolgende Fahrzeuglenker zu gefährden ist laut Gesetz verboten. Was droht nun bei einer Vollbremsung? "Wer wegen eines Tieres bremst, riskiert bei einem Auffahrunfall eventuell ein Mitverschulden", heißt es von Seiten des ÖAMTC. Entscheidend sei hier aber die Größe des verwickelten Wildtieres.

Was ist im Ernstfall zu tun? Tipps und Tricks:

  • Beim Gefahrenzeichen "Achtung Wildwechsel" Geschwindigkeit unbedingt reduzieren und bremsbereit fahren.
  • Besondere Vorsicht ist vor allem neben Feldern, im Wald sowie in der Dämmerungszeit bzw. bei Dunkelheit gefordert.
  • Ist ein Tier auf der Straße sichtbar - sofort bremsen, abblenden, hupen.
  • Achtung! Alle Wildtierarten sind nur sehr selten alleine unterwegs.
  • Bei einer Vollbremsung das Lenkrad so fest wie möglich umgreifen, das Fahrzeug nicht verreißen.
  • Bei Kollision: Anhalten und Unfallstelle absichern - Warnblinker aktivieren, Pannendreieck aufstellen.
  • Polizei verständigen! Bei Unterlassung droht Anzeige wegen Fahrerflucht. Für die Kasko-Versicherung wird eine polizeiliche Meldebestätigung des Unfalls benötigt.
  • Verletzte Tiere auf keinen Fall berühren. Wer das verletzte oder getötete Wild nach einem Unfall mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar.
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