Gastro-Importe

Welt-Ei-Tag: Bessere Kennzeichnung gefordert

Tierecke
14.10.2016 09:48

Zum Welt-Ei-Tag am 14. Oktober haben die "Vier Pfoten" einige interessante Daten zum Eikonsum in Österreich zusammengestellt. Lediglich 35 Prozent der hierzulande konsumierten Eier werden als Frischeier über den Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Ein großer Teil der Eier kommt von der Gastronomie, Hotels und der verarbeitenden Industrie an die Verbraucher. Das Problem: Im Gegensatz zu den Frischeiern fehlt nach wie vor eine Kennzeichnung, die Herkunft der Eier lässt sich also nicht nachvollziehen. Sicher ist lediglich, dass die Gastronomie jedes zweite Ei importiert.

"Damit bleibt für die Verbraucher immer ein Risiko, dass sie Eier aus Käfighaltung konsumieren", erklärt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros der "Vier Pfoten". "Und immerhin verbraucht die Gastronomie selbst 40 Prozent der in Österreich verzehrten Eier." Die Tierschutzorganisation fordert daher seit Jahren eine Kennzeichnung von verarbeiteten Eiern, wie sie bei Frischeiern längst Gesetz ist.

Konventionelle Käfighaltung bei uns verboten
Pro Kopf wurden ist Österreich im Jahr 2015 laut Statistik Austria 235 Eier konsumiert, der Selbstversorgergrad liegt bei 84 Prozent. In Summe werden hierzulande  6,5 Millionen Legehennen gehalten, der Großteil davon in Bodenhaltung (4,27 Millionen beziehungsweise 66,1 Prozent). Die konventionelle Käfighaltung ist in Österreich verboten. So genannte ausgestaltete Käfige dürfen nur mehr bis 2019 betrieben werden. "Wenn wir Österreich aber tatsächlich frei von Käfigeiern machen wollen, brauchen wir eine Kennzeichnung auch von Eiern in verarbeiteten Produkten. Sonst wird der Import von Käfigeiern weiterhin problemlos möglich sein", sagt Kley.

Bio ist besser - aus mehreren Gründen
Nicht nur aufgrund der besseren Aufzuchtbedingungen für die Tiere empfehlen die Experten, Eier aus biologischer Haltung zu wählen. Es gibt nun einen weiteren guten Grund: Im Bio-Bereich gibt es seit kurzem eine breit angelegte, freiwillige Vereinbarung, die männlichen Küken der Legehybrid-Hennen zu mästen. Diese Vereinbarung ist derzeit in der Umsetzungsphase bei den Brütereien und den Eierproduzenten und wird von den großen Lebensmitteleinzelhändlern unterstützt. Damit ist das Töten der männlichen Küken gleich nach dem Schlupf zumindest im Bio-Bereich Geschichte.

Männliche Küken sollen am Leben bleiben
"Diese Vereinbarung begrüßen wir natürlich sehr", so Kley. "Wir hoffen auch, dass der Trend zu den Bio-Eiern anhält: In Österreich kommt mittlerweile jedes zehnte Huhn aus biologischer Haltung." 2015 wurden laut Statistik Austria in Österreich gut zehn Millionen männliche Küken aussortiert. "Es ist eigentlich unerträglich, wenn man sich diese Zahl vor Augen hält", fasst es Kley zusammen. Mit der Umsetzung der neuen Bio-Lösung für männliche Küken wurde Mitte 2015 gestartet. Geplant ist eine vollständige Umsetzung in Österreich bis Mitte 2017.

Öfter auch mal die Alternative zum Ei
Zum Schluss empfehlen die "Vier Pfoten" Konsumenten, auch einmal auf eifreie Alternativen umzusteigen. Indra Kley: "Oft lassen sich Eier als Bindemittel ganz einfach durch Bananen, Chiasamen oder Backpulver ersetzen. Mit pflanzlichen Zutaten kann ich natürlich ganz sicher gehen, kein Tierleid zu produzieren."

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