Motorrad-Neuheiten

Intermot 2016 zeigt echte Motorrad-Highlights

Motor
05.10.2016 04:28

Es sind die ganz großen Neuheiten dabei dieses Jahr auf der Intermot, der biennalen Motorradmesse, die immer wie die kleine Schwester der Mailänder EICMA wirkt. Und was für Kracher: Die sehnlichst erwarteten Supersportler von Honda und Suzuki sind emotionale Speerspitzen, die zwar nicht für große Stückzahlen gut sind, aber umso mehr für große Emotionen. Ansonsten ist das große Thema der Blick zurück nach vorn.

(Bild: kmm)

Tradition wird ganz groß geschrieben auf der Messe der Neuheiten. So groß, dass eine eigene Halle nur den individuellen Umbauten gewidmet ist. Custom Bikes, eines schräger als das andere, waren schon immer das Salz in der Suppe der Zweiräder. Hier eine sehenswerte Auswahl aus Halle 10:

In genau diese Kerbe schlagen auch einige aktuelle Hersteller, allen voran BMW. Die Münchner stellen zwei weitere Ableger ihrer Klassiker-Baureihe R nineT vor, die R nineT Racer mit ihrer bildschönen Halbverkleidung sowie die extrem reduzierte R nineT Pure - beide vom klassischen 110 PS starken luft‑/ölgekühlten Boxer angetrieben, der auf Euro 4 getrimmt wurde.

Doch BMW hat den Begriff Heritage nicht für sich allein gepachtet, auch Triumph spielt da mit und zeigt die "Street Cup", einen Street Racer auf Bonneville-Basis mit dem reduzierten Bodywork der Street Twin, mit Bullet-Sitz und einer abnehmbaren Sitzabdeckung im "Café Racer"-Stil, einem vom Rennsport inspirierten Flyscreen und Lenkerendspiegeln. Der 900er-Zweizylinder leistet 55 PS (bzw. 48 PS mit Drosselkit). Wie auch in der Bonneville T100/T100 Black, die von der legendären 1959er-Bonneville inspiriert sind.

Auch Yamaha spielt die klassische Geige, mit der SCR950, die Scrambler-Elemente aufweist. Hier heißt der Song "Faster Sons". Der luftgekühlte, 942 cm³ große V2 leistet 52 PS und bringt ein Drehmoment von 79,5 Nm bei 3000/min.

Sehr klassisch geht es bei Honda zu. Die Japaner schicken die CB1100 als EX und ES ins Rennen. Während die CB1100 EX mit 18-Zoll-Rädern mit Edelstahl-Speichen dem klassischen Look huldigt, präsentiert sich die neue CB1100 RS im Café-Racer-Stil - mit 17-Zoll-Aluminiumgussrädern, modifizierter Rahmengeometrie, speziellen Federelementen, optimierten Bremskomponenten, schmalem Lenker und fahraktiver Sitzposition.

Doch damit nicht genug - Honda bespielt auch das ganz aktuelle Feld der hochgezüchteten Supersportler. Klassisch ist dabei nur der Name: Honda CBR1000RR Fireblade. Das neue Top-Eisen brilliert mit im Vergleich zur Vorgängerin um 14% verbessertem Leistungsgewicht, 11 PS mehr Leistung und der vollen Elektronik-Breitseite inklusive serienmäßigem Quickshifter/Blipper sowie semiaktivem Fahrwerk. In Zahlen: 191,7 PS, 195 kg vollgetankt. Es gibt zwei Versionen: die "normale" SP1 sowie die SP2 mit Racing-Elementen.

Der zweite langersehnte Supersportler kommt von Suzuki, heißt GSX-R1000 und erfüllt damit ebenso eine klassische Bezeichnung mit Leben. Leistungsdaten werden erst im November auf der EICMA verraten, aber auch die Suzuki glänzt mit viel Elektronik - und mit für die MotoGP entwickelter variabler Ventilsteuerung.

Ducati greift ebenfalls in die Sport-Kiste, holt aber was ganz anderes hervor. Die Ducati SuperSport S schaut aus wie ein schlanker, aber mächtiger Hochleistungsvollstrecker, leistet aber lediglich 113 PS. Dafür stemmt sie bereits bei 6500/min ihre 96,7 Nm. Damit tragen sie in Borgo Panigale dem Wunsch vieler Biker Rechnung, die ihre Eisen nicht bis zum Anschlag ausdrehen wollen, sondern entspannter rasen oder einfach fahren wollen. Mutig, gegen den Trend zum stärker, schneller, ärger zu entwickeln.

Bei Aprilia haben sie die RSV4 überarbeitet. Blipper ist jetzt Serie - und das Heck der Factory-Version ist das wahrscheinlich schönste aller Supersportler. Allerdings heißt sie nicht mehr Factory, sondern RF. Die Normalausführung heißt weiterhin RR.

Kawasaki hat nun auch eine Doppel-R im Programm, wie BMW und Aprilia: die Ninja ZX-10RR. Sie ist praktisch ein Upgrade zur ZX-10R mit Blipper, Marchesini-Schmiederädern und einem rennsporttauglichen Motor, der einen geänderten Zylinderkopf oder auch Stößel mit einer diamantähnlichen Kohlenstoffbeschichtung aufweist.

Das noch immer hochaktuelle Thema Reiseenduro bespielt eigentlich nur KTM. Die Mattighofener haben ihre komplette Adventure-Palette überarbeitet und präsentieren vor allem die neue 1290 Super Adventure R. Die kommt mit einem besonders schlanken Design und einem sehr auffälligen Gesicht, das von LED-Scheinwerfern geprägt ist. Sie liefern auch das Kurvenlicht, wodurch die Extra-LEDs im Tank bei dieser Version überflüssig werden.

Ja, und dann ist da noch Horex, die Marke mit der langen Geschichte und den sehr speziellen Sechszylinder-Motorrädern, deren Preis in Österreich in der Region von 60.000 Euro liegt. Hier ist die Serienproduktion angelaufen. Eine Besonderheit: Jede einzelne Horex wird für ihren Besitzer quasi maßgeschneidert, d.h. mehrere Teile wie Fußrasten oder Lenker sind in mehreren Varianten vorrätig und werden je nach Wunsch verbaut. Im Werbefilm, der auf der Messe gezeigt wird, verspricht Rennfahrer Martin Bauer ein Handling "wie bei einer 600er".

Die Intermot findet am Kölner Messegelände statt und ist noch bis Sonntag, den 9. Oktober, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet (freitags bis 20.00 Uhr).

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(Bild: kmm)



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