Illegales Glücksspiel

bwin-Vorstände attackieren Behörden

Österreich
21.09.2006 15:41
Die beiden Vorstände des börsenotierten Sportwettenanbieters bwin, Norbert Teufelberger und Manfred Bodner, haben bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit ihrer Verhaftung in Frankreich heftige Attacken gegen die dortigen Behörden geritten. In der Haft sei es zu "Menschenrechtsverletzungen" gekommen, Grundbedürfnisse wie Wasser oder benötigte Medikamente seien ihnen verwehrt geblieben.

Daher werden laut bwin jetzt rechtliche Schritte geprüft. Teufelberger und Bodner sprachen von der "schlimmsten Erfahrung" ihres Lebens.

Die Verhaftung sei "absolut nicht gerechtfertigt gewesen" und werde "nach hinten losgehen", kündigten die Vorstände am Donnerstag in Wien an. Das Unternehmen werde jetzt mit einer Kampagne in die Offensive gehen. Das Medieninteresse war groß, mehrere Dutzend Journalisten aus dem In- und Ausland drängten sich um die freigelassenen Vorstände.

Geschäfte gehen weiter
Auf das operative Geschäft von bwin habe sich die Verhaftung nicht negativ ausgewirkt: "Wir hatten in Frankreich am Wochenende drei Mal mehr Zugriffe als sonst", hieß es. Das europaweite Angebot bleibe aufrecht. Möglicherweise werde man jetzt den Werbeaufwand etwas zurückfahren, um bereits "kurzfristig" profitabel zu sein. Die Begründungen der Behörden, man agiere im Interesse des Kinderschutzes, sei "lächerlich".

"Es gibt kein Argument, das die Aufrechterhaltung des Glücksspielmonopls rechtfertigt", sagte Bodner. bwin will weiter in Deutschland und Frankreich aktiv sein und werben. "Wir handeln im Einklang mit europäischem Recht", vielmehr seien die staatlichen Wettmonopole illegal. An der Wiener Börse notiert die bwin-Aktie am Donnerstagnachmittag mit 18,25 Euro rund 8,5 Prozent über dem Vortagesschluss. Am Mittwoch hatte das Papier 21 Prozent verloren.

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