"Daddy's Girl"

Ivanka Trump: Die starke Frau hinter Donald

Adabei
17.09.2016 07:00

Er verkürzt seinen Abstand auf Hillary Clinton immer weiter - und mit seinem neuesten Vorschlag könnte Donald Trump seiner demokratischen Rivalin sogar sicher geglaubte Wählerinnen streitig machen: Der Immobilienmilliardär verspricht Müttern (in Amerika unübliche) sechs Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub, sofern sie diesen nicht von ihren Arbeitgebern bekommen.

Hinter diesem Vorstoß - ein Horrorszenario für viele Erzkonservative - steckt die wichtigste Beraterin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten: seine älteste Tochter Ivanka.

Die dreifache Mutter ist die wichtigste Beraterin ihres Vaters und die Einzige, die den selbstverliebten Präsidentschaftskandidaten beeinflussen kann. Während Frauen im Leben des Immobilien-Moguls kamen und gingen - Melania ist Ehefrau Nr. 3 -, war Ivanka die weibliche Konstante im Leben ihres Vaters. Der vergötterte sie. Ihre Brüder Donald Jr. und Eric verpassten ihr deshalb den Spitznamen "Daddy's little Girl" - den sie bis heute wie eine Auszeichnung trägt.

Im Alter von acht Jahren erfuhr Ivanka durch Paparazzi vor ihrer Privatschule von der Affäre ihres Vater mit (ihren späteren Stiefmutter) Marla Maples. Anders als ihre Brüder - Donald Jr. sprach ein Jahr lang kein Wort mit seinem Vater - verzieh Ivanka ihrem "Daddy" sofort. Der nahm sie zur Belohnung ständig mit auf Dienstreisen in seinem Privatjet. Sie schwärmt davon, sie habe auf dem Teppich in Trumps Büro "Häuser mit Legosteinen gebaut, während mein Vater neben mir echte Wolkenkratzer kreiert hat".

Als Ivanka zur bildhübschen Frau (und Ebenbild ihrer Mutter Ivana) heranwuchs, nahm Donald Trumps Faszination mit ihr manchmal bizarre Formen an. In einem Fernsehinterview 2006 pries er ihren "tollen Körper" und verkündete sogar, "ich würde sie wahrscheinlich als Freundin nehmen, wenn sie nicht meine Tochter wäre".

Während Trumps Dünnhäutigkeit ihn zu impulsiven Twitter-Attacken gegen Kritiker hinreißt, sind Ivankas Tweets immer durchdacht und zurückhaltend - und geschäftlich kalkulierend. Wie der Hinweistweet, dass das Kleid, das sie bei ihrem Auftritt vor der republikanischen Vollversammlung trug, aus ihrer eigenen Modekollektion stammt.

In ihrer Rede malte die 34-Jährige gekonnt ein (Zerr-)Bild von Trump: "Er ist ein warmherziger, offenherziger Mann, der alle Menschen liebt - wirklich alle." Ivanka gefällt sich in der Rolle als Verteidigerin ihres Vaters. Als der allerdings für sexistische Sprüche gegen Frauen kritisiert wurde, sprang sie nicht für ihn ein: "Wir denken nicht immer gleich."

Im Familienimperium kann sich Ivanka als Einzige erlauben, ihrem alten Herren Kontra zu geben. Sie hat mehr Autorität als ihre Brüder oder Donalds Geschäftspartner. Sie handelte einige der größten Deals (darunter die Umwandlung des historischen Postgebäudes von Washington in ein 5-Sterne-Hotel) im Alleingang aus. Den millionenschweren Investor Carl Icahn, ein langjähriger Freund der Familie, wundert das nicht: "Donald respektiert Ivanka. Und nicht nur, weil sie seine Tochter ist. Ich kenne viele Kinder aus reichem Hause, aber sie überragt alle."

Was Ivanka in ihrer Familie einzigartig macht: Sie schimpft nicht über die Clintons. Aus gutem Grund. Denn eine ihrer besten Freundinnen ist Chelsea Clinton - egal ob ihr Vater diese Beziehung als politisch problematisch empfindet.

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(Bild: kmm)



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