Nach Mure in Afritz

Alle Häuser freigegeben, aber Angst vor Rückkehr

Kärnten
09.09.2016 17:03

Das Positive zu Beginn: Alle 70 evakuierten Häuser sind freigegeben. Doch nicht alle betroffenen Afritzer wagen sich zurück. Daher wurde eine Wetter-Hotline eingerichtet, Notfallkoffer müssen gepackt werden. Probleme gibt es auch: Freitag platzte ein erster Öltank unter dem Druck des Schlammes.

Ohne Pause, ohne Zeit zum Durchschnaufen arbeiten die Helfer in Afritz. So schnell wie möglich soll der einst idyllische Ortsteil Kraa von der katastrophalen Mure befreit werden. Im Freien kommt schweres Gerät zum Einsatz - Dutzende Bagger, Lkw und Schubraupen. Aber in den Häusern, da helfen nur Schaufeln und Spitzhacke. Bürgermeister Max Linder: "Einige Helfer müssen am Wochenende einen Tag pausieren, sie sind mit den Kräften am Ende. Das Bundesheer arbeitet durch."

Nicht ohne Gefahr: Freitag platzte der Öltank einer Heizungsanlage und kontaminierte das gesamte Erdreich im Umfeld. Es musste getrennt entsorgt werden. Es gelang aber, bis Freitag Mittag, alle Häuser wieder erreichbar zu machen und frei zu geben. Linder: "Doch einige Bürger haben Angst vor der Rückkehr." Daher hat die Gemeinde gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie einen Wetteralarm eingerichtet. Beim kleinsten Hinweis auf starken Regen müssen die Bewohner aus ihren Häusern.

LH Peter Kaiser und Straßenbaureferent Gerhard Köfer besuchten Freitag die Helfer. Kaiser: "Eine sensationelle Leistung von allen. Wir sind stolz auf euch!" Köfer sprach angesichts der Erdmassen vom Eindruck auf "einem anderen Planeten" zu sein.

Geholfen wird den Afritzern auch finanziell: "Licht ins Dunkel" ist aktiv, beim Kirchtag in Feld am See wird Sonntag gesammelt, die Katastrophenhilfe Österreich bittet um Spenden, am Affenberg gibt’s ein Benefizkonzert, LR Holub und die Kelag-Big-Band spielen karitativ auf und vieles mehr.

Die "Krone"-Leser helfen Afritzern, deren Kinder vor dem teuren Start ins neue Schuljahr stehen und die in Kraa alles verloren haben. Für jene Familien aus dem völlig zerstörten Ortsteil Kraa, deren Pflichtschulkinder ab nächster Woche wieder in die Schule müssen, gibt es Hilfe aus dem "Krone-Leser helfen"-Spendentopf. Helfen Sie mit Ihrer Spende, darum bitten wir. Gemeinsam mit Bürgermeister Linder wird die Unterstützung verteilt:

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