Nach Auto-Unfall:

Gehbehinderter vom Opfer zum Schuldigen?

Steiermark
03.09.2016 16:29

Der 49 Jahre alte Christian Bärnthaler ist seit einem schweren Unfall gehbehindert. Dem nicht genug, wurde er im Frühjahr von einer Autofahrerin in einer Einbahnstraße am Grazer Hasnerplatz niedergestoßen. Doch nicht die Lenkerin wird wegen des Unfalls belangt, der verletzte Gehbehinderte selbst soll schuld sein!

Weil der 49-Jährige gehbehindert ist und nur wenige Meter zu Fuß gehen kann, nahm er am 4. April diesen Jahres ein Taxi, um zu seinem Arzt auf dem Hasnerplatz zu gelangen. Dort angekommen, hielt der Taxifahrer in der Einbahnstraße, um seinen Kunden aussteigen zu lassen. Während er zahlte, bildete sich hinten eine Autoschlange. Als der Gehbehinderte dann begann, hinter dem Taxi die Straße zu queren, folgte ein Hupkonzert. Daher dürfte laut der Einschätzung Bärnthalers Anwalt Christoph Rappold eine Lenkerin offenkundig die Nerven verloren haben. "Sie ist losgefahren und hat mich erwischt", erzählt der 49-Jährige im "Krone"-Gespräch. "Dann ist sie ausgestiegen und hat mich beschimpft!" Was von einer Zeugin bestätigt wurde.

Zum Schluss die Krönung: Statt dem Verletzten zu helfen, wollte die Lenkerin gleich weiter - zum Geigenunterricht. Eine Zeugin hielt sie aber zurück.

Opfer wird zum Täter
Was nun für Unverständnis sorgt: Das Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die Juristin - sie gab an, unabsichtlich losgerollt zu sein - wurde eingestellt. Dafür wird der Gehbehinderte jetzt belangt. Laut Strafamt hätte er die Fahrbahn zu langsam überquert. "Aber als sie losgefahren ist, war ich schon unterwegs, und ich kann gar nicht schneller", so Bärnthaler.

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