Die bewundernswerte Fähigkeit des amerikanischen Orchesters, dicht geflochtene und kompliziert vernetzte Nervenbahnen in kristallklarer Transparenz durchschaubar zu halten, kommt dieser Symphonie deswegen so sehr zugute, weil an ihr letztlich alles komplex verdrahtetes Netzwerk ist. Kaum ein Takt, der nicht kontrapunktisch konzipiert ist. Eine weitere Orchestertugend: Die in jeder Detailsituation exakt funktionierende Klangschattierung, Akzent und Rubatofähigkeit. Und Franz Welser-Möst weiß Stimmung und Affekte anzufachen, virtuelle Architekturen nachzuvollziehen und so die wohl komplexeste symphonische Partitur der Romantik zu himmelsstürmendem Leben zu erwecken.
Von diesem Konzert wurde mit Unterstützung der Raiffeisenlandesbank OÖ eine DVD-Produktion getätigt und TV-Übertragungen in Österreich, Deutschland, USA sowie Japan ermöglicht. Außerdem spendete das Orchester den Reinerlös aus der öffentlichen Generalprobe zu diesem Konzert der Stiftung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Nach 12 Auftritten in 15 Tagen mit Stationen von Luzern bis Berlin geht die Europatournee der Clevelander am Freitag in Verona zu Ende.
Foto: Roger Mastroianni
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