In Höhle entdeckt

Sensationsfund: Käfer als “Relikt der Eiszeit”

Wissenschaft
23.08.2016 07:53

Jahrzehntelang haben ihn Forscher nicht zu Gesicht bekommen, vor kurzem ging er im Nationalpark Gesäuse in die Falle: Der steirische Höhenlaufkäfer ist laut Experten ein "Relikt aus der Eiszeit", er kommt nur in einem sehr kleinen Gebiet vor. Durch den Klimawandel ist er allerdings stark gefährdet.

"Dieser Fund ist eine absolute Sensation", freut sich Christian Komposch vom Grazer Institut "Ökoteam". Im vergangenen Sommer hat sein Team einfache Fallen in Höhlen des Nationalparks Gesäuse aufgestellt, vor kurzem wurden die Becher mit Erdreich geholt und untersucht - und dabei Exemplare des seltenen Nordostalpen-Blindkäfers entdeckt. "Es war eigentlich wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen", verdeutlicht Komposch.

"Keine Möglichkeit auszuweichen"
Die tatsächlich blinde Käferart ist auf das Gesäuse und einige angrenzende Gebiete beschränkt. Sie hat als eine der wenigen die Eiszeit überlebt, ist daher an Kälte und Nahrungsarmut angepasst und kann zurückgezogen in der ewigen Finsternis leben. In den 1930ern wurde der Käfer erstmals entdeckt, nun gelang die Sichtung erneut.

Doch die Tierart ist in Gefahr. Durch den Klimawandel könnte auch in Höhlen die Temperatur künftig um einige Grade ansteigen - zu viel für die sensiblen Käfer. Komposch: "Sie hätten auch keine Möglichkeit in andere Gebiete auszuweichen."

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