Zusammenbruch?

Notärzte leiten Ultimatum ein

Salzburg
13.08.2016 21:33

Im Oberpinzgau rumort es: Am Donnerstag wird es laut "Krone"-Infos ein kurzfristig anberaumtes Krisen-Treffen der dortigen Ärzte geben. Der Grund: Das provisorische ausverhandelte Konzept zur Notarzt-Versorgung steht kurz vor dem Kollaps! Die Mediziner wollen der Landesregierung jetzt ein Ultimatum stellen.

Hintergrund ist, dass der Oberpinzgau - wie übrigens auch Teile des Ennspongaus und das Saalachtal - kein funktionierendes Notarztsystem haben und mit individuellen Lösungen arbeiten müssen. Vor einem Jahr wurde daher ein provisorisches Konzept mit dem Land, das dafür zuständig ist, ausverhandelt. Das läuft jetzt aber im November aus. Das Problem: Bis heute wurde kein neuer Plan von Seiten der Landesregierung auf den Tisch gelegt. Eine Fortführung des bestehenden Systems ist aus Sicht der betroffenen Mediziner aber ausgeschlossen: "Die Situation ist mehr als prekär, uns wurde das Konzept versprochen - doch passiert ist noch nichts", so der Mittersiller Hausarzt Dr. Henrik Hellan.

Erschwerend kommt hinzu, dass eine Mittersiller Hausärztin (58) vor rund sechs Wochen überraschend im Dienst verstorben ist, wonach jetzt die Arbeitsbelastung für die beiden verbliebenen Ärzte sprunghaft gestiegen ist. Zwar wurde ihre Planstelle bereits neu ausgeschrieben, wie die "Krone" aber erfahren hat, hat sich noch kein einziger Mediziner darauf beworben.

Antrag im Landtag angedacht
"Das Rote Kreuz ist aus meiner Sicht nicht in der Lage, ohne Notärzte alle Notfälle adäquat zu versorgen. Das kann dazu führen, dass Zivildiener nachts ohne einen Mediziner bei Akutfällen auskommen müssen. Das ist aber unverantwortlich", erklärt Hellan. Der Engpass sei schon seit Jahren bekannt. Aus diesem Grund treffen sich am Donnerstag die betroffenen acht Mediziner aus dem Dienstsprengel und der Leiter der Spitalsnotärzte in Mittersill zu einem Krisen-Gespräch. Sie wollen jetzt der Landespolitik ein entsprechendes Ultimatum stellen. Auch politische Vertreter haben sich in die Diskussion eingeschalten: Der LAbg. Markus Steiner (FPS) hat den Ärzten Unterstützung zugesagt. Er will dazu einen Antrag im Landtag einbringen.

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