In mehreren Städten
Razzien gegen Islamisten in Deutschland
Die deutsche Polizei ist am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit Razzien gegen mutmaßliche Islamisten vorgegangen. Durchsucht wurden die Wohn- und Geschäftsräume von drei namentlich bekannten Beschuldigten, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Die drei Männer stehen im Verdacht, Mitglieder für den IS angeworben zu haben. Einer der Beschuldigten soll die Terrormiliz zudem "finanziell und logistisch" unterstützt haben.
Weitere Angaben machte die Bundesanwaltschaft mit Blick auf die noch laufenden Durchsuchungen zunächst nicht. Festnahmen habe es bei keiner der Razzien gegeben.
Prediger sollen junge Männer für den IS rekrutiert haben
Laut "Westdeutscher Allgemeiner Zeitung" erhofft sich der Staatsschutz von dem Einsatz Beweismaterial und weitere Erkenntnisse über die Aktivitäten mehrerer Männer, die bereits seit längerer Zeit im Fokus der Behörden stünden. Die Durchsuchungen unter anderem in Dortmund, Duisburg und Hildesheim richteten sich demnach gegen Prediger, die junge Männer für den bewaffneten Kampf in Syrien und im Irak rekrutieren sollen.
Die Razzia in Duisburg galt dem Bericht zufolge den Privat- und Geschäftsräumen eines Geschäftsmanns, der auch eine Art islamischen Unterrichtsraum betreiben soll. Dort sollen sich laut "WAZ" zwei der mutmaßlichen Urheber des Sprengstoffanschlags auf einen Essener Sikh-Tempel radikalisiert haben. Bei dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag im April waren drei Männer verletzt worden, einer von ihnen schwer.
Keine Festnahmen bei Razzien
Ziel der Durchsuchungen in Dortmund war dem Bericht zufolge die Wohnung eines Predigers in der östlichen Innenstadt, der einen eigenen Unterrichtsraum im Norden der Stadt inzwischen aber aufgegeben haben soll. In Hildesheim nahm das niedersächsische Landeskriminalamt Wohnungen unter anderem von Familienangehörigen eines Predigers ins Visier, gegen dessen "Deutschprachigen Islamkreis" ein Verbotsverfahren läuft.
Am Dienstag war in Mutterstadt in Rheinland-Pfalz ein 24-jähriger Asylbewerber unter dem Verdacht festgenommen worden, ein Islamist zu sein. Der Hinweis auf den Verdächtigen sei aus Nordrhein-Westfalen gekommen, hieß es.
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