#2sour2ignore

“Vier Pfoten”-Kampagne soll Tiere aus Gaza retten

Tierecke
04.08.2016 11:03

Bereits seit mehreren Monaten setzt sich die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" für den Tiger "Laziz" und 15 weitere notleidende Tiere im Khan Younis Zoo in Gaza ein - bekannt als der "schlimmste Zoo der Welt". Nachdem die Verhandlungen zunächst nur äußerst zäh verliefen, sieht die internationale Tierschutzorganisation nun endlich eine Chance für die betroffenen Tiere. Um den Rettungsplan tatsächlich zu realisieren, rufen die "Vier Pfoten" zur Teilnahme an der "Lemon Challenge" auf.

Der Leiter der bisherigen Missionen und Verhandlungen mit dem Zoobesitzer, Tierarzt Dr. Amir Khalil, berichtet: "Zuerst konnten wir nur kleine Fortschritte verzeichnen, doch nun sind wir zuversichtlich, die Tiere in Schutzstationen außerhalb Gazas transferieren zu können. Wir arbeiten daran, die letzten Schritte mit dem Zoobesitzer zu finalisieren, und wollen daher jetzt alle Kräfte bündeln und zeigen, wie viele Menschen weltweit sich ein schönes Zuhause für diese Tiere wünschen." Die "Vier Pfoten" rufen daher alle Unterstützer auf, zum Zeichen ihrer Solidarität mit dem Tiger "Laziz" und den anderen Zootieren von Khan Younis in "die saure Zitrone" zu beißen.

#2sour2ignore - Die Lemon Challenge
Im Mittelpunkt der Lemon Challenge steht eine kleine Überwindung mit großer Wirkung: Wer die Aktion unterstützen möchte, filmt sich beim Biss in eine Zitrone, stellt das Video mit dem Hashtag #2sour2ignore auf seinem bevorzugten Social Network online und fordert mindestens drei Freunde auf, ebenfalls teilzunehmen. Wer nicht "in die saure Zitrone beißen" will, kann stattdessen eine Summe spenden, um den hoffentlich bald möglichen Transfer der Tiere aus Gaza in Schutzzentren auch finanziell zu ermöglichen. Besonders engagierte Unterstützer können natürlich auch beides tun.

Ziel der Lemon Challenge ist es, Solidarität mit den notleidenden Tieren zu zeigen, weltweit Aufmerksamkeit für deren Situation zu gewinnen und etwas zu einer raschen Lösung beizutragen. Amir Khalil: "Wir hoffen, dass wir mithilfe dieser Aktion bald ein Happy End für die 16 im Zoo verbliebenen Tiere organisieren können und dass aus "sauer" letztendlich "süß" wird - was übrigens auch der Name des Tigers Laziz übersetzt bedeutet."

"Vier Pfoten"-Einsätze in Gaza
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte der Khan Younis Zoo seine Tiere bereits seit Anfang des Jahres nicht mehr angemessen versorgen und ausreichend Futter für sie bereitstellen. Um mehr Besucher anzulocken und Einkommen zu generieren, stellte der Besitzer sogar die mumifizierten Körper bereits verstorbener Tiere aus. Die "Tiermumien" wurden mittlerweile entfernt, doch geblieben ist ein zweifelhafter Ruf als "schlimmster Zoo der Welt".

Der Besitzer bat die Tierschützer bereits im Februar 2016 um Hilfe; die "Vier Pfoten" organisierten die dringend notwendigen Futterverteilungen. Im Juni führte die Organisation außerdem eine Mission durch, um die Lage vor Ort zu überprüfen und Verbesserungsmaßnahmen (medizinische Checks, Sicherheitschecks der Gehege etc.) umzusetzen.

Die "Vier Pfoten" führten auch davor bereits einige Einsätze in Gaza durch. Erstmals war ein Team im September 2014 im schwer beschädigten Al-Bisan Zoo im nördlichen Gazastreifen aktiv. Drei Löwen wurden in eine Rettungsstation nach Jordanien transferiert. Im April 2015 führte ein Nothilfeteam eine weitere Hilfsaktion durch, bei der die Tiere im Khan Younis Zoo medizinisch behandelt und mit Futter versorgt wurden. Im September 2015 holten die "Vier Pfoten" schließlich zwei Löwenbabys aus einem Flüchtlingslager. Der Rafah Zoo hatte diese zuvor an einen sechsfachen Familienvater im Camp als "Haustiere" verkauft.

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