15 Prozent rückfällig

Nataschas Entführer hatte Angst vor Frauen!

Oberösterreich
31.08.2006 18:12
Nataschas Entführer war nicht hinter Kindersex her - er hatte Probleme mit einer reifen Frau, holte sich für eine Beziehung ein Kind. So diagnostizieren Psychologen des Linzer Wagner-Jauregg-Spitals den „Fall Kampusch“. Täglich werden in der Nervenklinik Pädophile und ihre Opfer betreut. 15 Prozent der Täter werden rückfällig.

„Eine Untersuchung ergab, dass 80 Prozent aller Männer von Kindern unterschwellig sexuell erregt werden“, sagt Adelheid Kastner, Leiterin der Gerichts-Psychiatrie. Aber nur ein kleiner Prozentsatz kann nicht damit umgehen. Von allen Pädophilen sind am schwersten jene zu therapieren, die diese „Neigung“ in sich tragen oder einfach asozial sind und jede erdenkliche Straftat setzen. Die beiden anderen Gruppen sind leichter zu behandeln. Sie vergreifen sich an Kindern, weil sie Angst vor reifen Frauen haben oder ihre Wut an einem Kind auslassen.

„Täter nur wegzusperren bringt nichts“
„Täter nur wegzusperren bringt nichts. Optimal wäre, wenn sich Betroffene, die eine pädophile Neigung verspüren, von sich aus melden. Man kann damit leben lernen, ohne, dass etwas passiert“, sagt Anton Tölk, Leiter des Instituts für Psychotherapie der Nervenklinik.

95 Prozent der Täter sind Männer - der Großteil der Opfer Mädchen. Warum Pädophile meist im Familienbereich „aktiv“ sind, ist leicht erklärt: Hier sind die Opfer leicht verfügbar und schweigen aus Scham oder Angst, die Familie zu zerstören. „Es ist wichtig, dass die Opfer betreut werden und eine Chance haben, sich jemandem anzuvertrauen. Und das über lange Zeit hinweg. Vor allem männliche Opfer werden sonst leicht zu Tätern“, mahnt Werner Leixnering, Leiter der Jugendpsychiatrie.

 

 

Foto: AP

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