Unerwarteter Befund

Studie: Akademiker haben erhöhtes Hirntumor-Risiko

Wissenschaft
21.06.2016 11:11

Hochschulabsolventen erkranken häufiger an Gehirntumoren als Menschen mit geringer Schulbildung. Zu diesem unerwarteten Befund ist ein internationales Forscherteam im Rahmen einer epidemiologischen Studie gekommen. Eine Erklärung dafür hat es allerdings nicht. Es handle sich um ein "überraschendes Ergebnis, das nicht einfach zu erklären ist", sagte der Hauptautor der Studie, Amal Khanolkar vom Londoner Institute of Child Care.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Hirntumor-Risiko bei Menschen mit mindestens dreijähriger Universitätsbildung 19 Prozent über dem Risiko jener Menschen liegt, die bereits nach neun Jahren die Schule verlassen haben. Bei Akademikerinnen liegt das Risiko sogar um 23 Prozent höher.

Für die Studie werteten die Forscher die Krankenakten von 4,3 Millionen Menschen in Schweden aus den Jahren zwischen 1993 und 2011 aus. Sie konzentrierten sich dabei auf drei unterschiedliche Arten von Hirntumoren und den Bildungsstand der betroffenen Patienten.

Bei allen drei untersuchten Tumorarten lag das Erkrankungsrisiko bei Akademikern höher als bei Patienten mit geringerer Bildung. Am ausgeprägtesten war dieser Zusammenhang bei den besonders gefährlichen Gliom-Tumoren, die meist zum Tod führen, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Journal of Epidemiology".

Mit Erklärungen können sie aber nicht aufwarten. Es könne sein, dass Umweltfaktoren oder die Lebensumstände der Patienten dabei eine Rolle spielen, was aber nicht Gegenstand der Untersuchung war. Wissenschaftlich belegen lasse sich das jedoch nicht, so die Forscher.

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