Attentat vereitelt

Mann (19) wollte Trump bei Wahlkampfauftritt töten

Ausland
21.06.2016 06:11

Die US-Justiz ermittelt gegen einen Teenager, der am Samstag den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ermorden wollte. Der 19 Jahre alte Michael S. habe bei einem Wahlkampfauftritt Trumps in einem Kasino in Las Vegas versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreißen, um damit den Politiker zu erschießen, hieß es am Montag in Akten eines Distriktgerichts im Bundesstaat Nevada.

Im Verhör mit der Polizei gab der junge Mann demnach an, er sei eigens von Kalifornien nach Las Vegas gefahren, "um Trump zu töten". Er habe den 70-Jährigen um ein Autogramm bitten und dann zuschlagen wollen. Unklar ist noch, wie weit er von dem Politiker entfernt war, als er nach der Pistole des Beamten griff.

Mann nahm in Kauf, getötet zu werden
Dabei nahm S. offenbar auch sein eigenes Ableben in Kauf. Gegenüber der Polizei habe er nach seiner Festnahme ausgesagt, er sei davon ausgegangen, "dass er wahrscheinlich nur ein oder zwei Schüsse abgeben würde und dass er überzeugt war, bei dem Attentat auf Trump von Sicherheitskräften getötet zu werden", hieß es in den Gerichtsdokumenten weiter.

Bei dem verhinderten Attentäter handelt es sich offenbar nicht um einen erfahrenen Schützen: S. habe ausgesagt, er sei am Tag vor dem Trump-Auftritt eigens zum Üben an einen Schießstand gefahren, weil er zuvor noch nie eine Schusswaffe bedient habe, hieß es weiter.

Plante seit einem Jahr, Trump zu töten
Von seinen Plänen zeigte sich S., der nach Justizangaben einen britischen Führerschein bei sich hatte und seit 18 Monaten in den USA lebt, im Polizeiverhör sehr überzeugt. "S. hat ausgesagt, dass er es sofort wieder versuchen würde, wenn er morgen wieder auf freiem Fuß wäre", hieß es in den Justizunterlagen. "Er sagte, dass er seit etwa einem Jahr geplant habe, Trump zu töten, und dass er nun zur Handlung geschritten sei, weil er sich dafür bereit gefühlt habe."

Ein Gericht entschied nach einer Anhörung am Montagabend, dass er vorerst in Haft bleiben muss und nicht auf Kaution freikommen kann, wie die Zeitung "Las Vegas Review-Journal" berichtete. Richter George Foley begründete das mit Sicherheitsbedenken. Wie das Blatt unter Berufung auf die Behörden berichtete, litt der Mann an einer Form von Autismus. Er lebte demnach in seinem Auto, sein Visum war abgelaufen.

Trump hat Kandidatur der Republikaner fast sicher
Die Wahlkampfveranstaltungen Trumps sind streng gesichert: Besucher müssen sich einer Kontrolle ähnlich der an Flughäfen unterziehen. Der Milliardär hat die Kandidatur der Republikaner de facto auf sicher. Der Nominierungsparteitag findet im Juli statt. Am Montag trennte sich Trump von seinem Wahlkampfleiter Corey Lewandowski. Hintergrund sind laut Insidern Meinungsverschiedenheiten mit anderen Beratern Trumps in der Frage, wie der umstrittene Milliardär eine breitere Wählerschicht erreichen könnte.

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