Rettet den Hofwirt

“Den Hofwirt zu opfern wäre ein Fehler”

Salzburg
21.06.2016 06:00

An den "Hofwirt-Radi" erinnert sich in Seekirchen jeder: 21 Jahre lang führte er den Betrieb gleich neben der Kirche. Auch viele Hochzeitsgesellschaften feierten bis spät in die Nacht hinein. Bis dem Hofwirt-Chef nötige Sanierungen zu viel wurden. Er verkaufte das Traditions-Haus an die Gemeinde, um die Zukunft abzusichern.

"Früher", erzählt Radi, "habe ich eine Disko in Mondsee betrieben. Aber das Nachtgeschäft wird jedem irgendwann zu viel." Er wollte ein Gasthaus pachten und fand im Hofwirt mitten in Seekirchen die ideale Adresse. Ein Haus mit dicken Wänden, "wo man spürt, dass soviel Geschichte da ist." 1995 stieg er ein und kaufte das Wirtsgebäude 2006. "Ich habe mir alles selbst erwirtschaften müssen." Er investierte auch in Schank oder Elektrik. Lustige Stammtisch-Runden oder auch Hochzeitsgesellschaften feierten im Hofwirt gern. Schließlich wurden dem Chef die Auflagen aber zu viel: "Die Sanierungen hätte ich nicht geschafft."

Ein Abriss wäre für Seekirchen ein großer Einschnitt

Er suchte 2015 einen Käufer und entschied sich für die Gemeinde: "Damit in der Zukunft nicht das Falsche mit dem Hofwirt passiert." Ein anderer Anbieter hätte drei Lokale daraus machen wollen: "Ein Chinese oder ein Kebab-Stand passen doch nicht zur langen Geschichte"

Nach dem Verkauf zog Radi aus Seekirchen weg, "weil es ja doch sehr geschmerzt hat." Er führt mittlerweile eine Lounge am Fenningerspitz direkt am See in Henndorf. Über die aktuellen Abriss-Diskussionen in Seekirchen kann er nur den Kopf schütteln: "Die Grünen wissen nicht, was sie damit anrichten." Der Traditionswirt gehöre zum innersten Kern von Seekirchen einfach dazu. Und auch die Engstelle habe ihren Sinn, meint Radi: "Dadurch fahren die Autos langsamer. Auf einer kompletten Geraden würde niemand mehr Rücksicht nehmen."

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