Umkreist zwei Sonnen

Bis dato größter “Tatooine”-Exoplanet entdeckt

Wissenschaft
14.06.2016 11:57

Mithilfe des US-Weltraumteleskops "Kepler" haben Forscher den bisher größten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, der um zwei Sterne kreist. Der Kepler-1647b getaufte Exoplanet habe ungefähr die Größe von Jupiter, seine beiden Sterne seien etwas größer bzw. etwas kleiner als unsere Sonne, sagte der US-Astronom William Welsh am Montag bei einem Treffen der American Astronomical Society im kalifornischen San Diego.

Nach seinen Angaben befindet sich der rund 4,4 Milliarden Jahre alte Exoplanet im Sternbild Schwan und ist rund 3700 Lichtjahre von unserer Erde entfernt. Um seine beiden Sterne zu umlaufen, benötigt Kepler-1647b eine Rekorddauer von 1107 Tagen. Der Exoplanet befindet sich zwar in einer sogenannten habitablen Distanz zu seinen beiden Sternen (das heißt, auf ihm wäre es weder zu heiß noch zu kalt und Wasser könnte es dort auch geben), doch als riesiger Gasplanet wird er wahrscheinlich kein Leben beherbergen. Ein solches könnte allerdings nach Einschätzung der Astronomen auf seinen Monden entstehen, sollte der Exoplanet überhaupt welche haben und diese groß genug sein.

Ersten Transit bereits 2011 beobachtet
Kepler-1647b ist der elfte zirkumbinäre Planet, der seit 2005 entdeckt wurde. Diese werden auch "Tatooines" genannt - in Anlehnung an den fiktiven Heimatplaneten des Kinohelden Luke Skywalker aus der Science-Fiction-Saga "Star Wars", der ebenfalls um ein Sonnenpaar kreist. Welshs Kollege Laurance Doyle hatte erstmals 2011 einen Transit von Kepler-1647b vor seinen beiden Sternen beobachtet. Doch dauerte es Jahre, um nachweisen zu können, dass es sich dabei tatsächlich um einen zirkumbinären Riesenplaneten handelt.

"Kepler" sucht nach "zweiter Erde"
Das NASA-Weltraumteleskop "Kepler", das im März 2009 zur Suche nach erdähnlichen Planeten gestartet worden war, hat inzwischen rund 3400 bestätigte Kandidaten für Exoplaneten bei anderen Sternen gefunden. Dank ihrer 95-Megapixel-Kamera kann die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde jenen leichten Dimmer-Effekt erfassen, der entsteht, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen vor seinem Zentralgestirn vorbeizieht. Fast alle Exoplaneten, die seit 1995 entdeckt wurden, sind viel größer als unsere Erde und bieten keine Bedingungen, unter denen Leben - so wie wir es kennen - möglich wäre.

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