Nicht rechtskräftig

Vier Jahre Haft für Scharia-Polizisten des IS

Steiermark
02.06.2016 17:05

Mindestens zehn Landsleute soll ein Syrer, damals 14, in seiner Heimat verraten haben - weil sie nach Ansicht des IS und selbst ernannter Polizisten falsch gebetet hätten. Zur Strafe gab es Peitschenhiebe. Mit seinem Bruder (19) stand der Jugendliche nun in Graz vor Gericht.

Klein, dünn und unscheinbar sitzt der heute 16-Jährige auf der Anklagebank - doch der unsichere Schein trügt. Angeklagt ist der Syrer, der im Vorjahr in einem Asylheim bei Graz festgenommen wurde, wegen der Verbrechen der terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation.

Er soll für den IS als Scharia-Polizist (die Scharia bezeichnet das islamische Recht) mit einer Kalaschnikow bewaffnet auf einem Motorrad Leute ausspioniert haben. Wenn Menschen nicht nach den Ideologien des IS gebetet oder Frauen etwa zu laut geredet haben, wurden sie verhaftet und entweder ausgepeitscht oder ins Gefängnis gesteckt.

Nach anfänglichem Leugnen ("Ich dachte, ich bin in einem Sporttrainingslager") kommt dann langsam die Wahrheit ans Licht, nämlich, dass der 16-Jährige von der Ideologie überzeugt war. Sein älterer Bruder soll an blutigen Kämpfen im syrischen Bürgerkieg als Mitglied einer Terror-Miliz beteiligt gewesen sein. "Ich war nur Koch!", erklärte der 19-Jährige.

Das Urteil (bei einer Höchststrafe von fünf Jahren): je vier Jahre unbedingt; nicht rechtskräftig.

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