Nothilfe vom Land

Tausende Milchbauern vom Aus bedroht

Kärnten
01.06.2016 15:50

Der Fall der Milchquote hat einen massiven Preisverfall mit sich gebracht. 2100 Kärntner Milchbetriebe müssen um ihre Existenz zittern, weil sie nicht zu diesen niedrigen Preisen produzieren können. Landesrat Christian Benger verspricht finanzielle Hilfe für abgelegene Bauern. Kärntens Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler fordert außerdem Maßnahmen von Bundesebene ein. Denn auch die heimische Wirtschaft droht Schaden zu nehmen.

Der Niederösterreichische Bauernbund hat ausgerechnet, dass alleine in Österreich 500.000 Arbeitsplätze vom Agrarsektor abhängen. Bereits in den vergangenen zwölf Jahren ist die Zahl der heimischen Milchbauern von 82.000 auf 31.500 dramatisch gesunken.

Durch den Wegfall der Quote und der damit verbundenen Überproduktion in der EU, dem Russland Embargo und dem verringerten Milch-Bedarf in China hat sich die Preissituation noch einmal dramatisch zugespitzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis für einen Kilo Milch um 10 Cent auf 30 Cent abgesackt. Für einen Kärntner Betrieb bedeutet das einen Verlust von 8600 Euro pro Jahr.

Dazu können die Kärntner Betriebe aufgrund ihrer Struktur nicht mit der Konkurrenz großer Agrarfabriken mithalten. Deshalb will Agrarlandesrat Christian Benger die betroffenen Landwirte mit einer Soforthilfe unterstützen. 500.000 Euro sollen als Soforthilfe zur Verfügung gestellt werden. Der Beschluss dazu soll in der nächsten Regierungssitzung fallen. Dazu wird es eine Zuchtvieh-Ankaufsförderung geben.

Bei einem Milchgipfel am 14. Juni will LK-Präsident Johann Mößler weitere Hilfs-Maßnahmen einfordern. "Die Milch geht alle an! Die Existenzfrage der Familienbetriebe ist nicht nur eine der Landwirtschaft, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft", so Benger. Langfristig müsste es zu einer Mengenreduktion, der Erschließung neuer Märkte sowie dem Fall des Russland-Embargos kommen.

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