Aufruhr nach Attacke

Bärenkrieg zwischen Bauern und Tierschützern

Oberösterreich
17.08.2006 21:13
Obwohl er sich bisher völlig artgerecht verhält, tobt um den Braunbären von Unterlaussa schon ein Bärenkrieg: Während ihn Tierschützer unbehelligt lassen und die Population sogar erhöhen wollen, fordert der Bezirksbauernvertreter, den Bären abzuschießen: „Er hat schon fünf Mal zugeschlagen!“ Bei einer „Krone“-Umfrage im Bärenrevier hieß es aber klar: „Lasst den Bär in Ruh!“

Zwei oder drei Braunbären dürften in der oberösterreichischen Alpenregion leben. „Viel zu wenig - es fehlt vor allen an Weibchen, die aus Slowenien geholt werden könnten, um die Bärenpopulation zu sichern“, wünscht sich Bärenanwalt und Nationalpark-Förster Walter Wagner. Dagegen wetterte sofort Hans Brenn von der Bezirksbauernkammer Steyr: „Der Bär von Unterlaussa hat schon fünf Mal zugeschlagen - er verursacht Aufregung und Unsicherheit, gehört nicht in eine Kulturlandschaft und muss deshalb zur Strecke gebracht werden!“

„Ich bin nicht dafür, dass dieser Bär erschossen wird“
Das aber will nicht einmal jener Landwirt, bei dem dieser Meister Petz zuletzt zugeschlagen und auf der Menauer-Alm ein Kalb gerissen hat: „Hier ist es nicht mehr zeitgemäß, dass Bären gefördert werden, weil zu viel bewirtschaftet ist. Aber ich bin nicht dafür, dass dieser Bär erschossen wird“, so Franz Rodlauer (48) aus Unterlaussa. Dieser Meinung schlossen sich bei einer „Krone“-Umfrage vor Ort viele Bewohner an -selbst Frauen fürchten sich nicht. „Es sollten hier zwar keine weiteren Bären angesiedelt werden, aber getötet werden darf keiner“, meinte auch Schülerin Stefanie Angerer (14) aus Unterlaussa.

 

 

Foto: Christof Birbaumer

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