Attentäter gestoppt

Anti-IS-Koalition schießt “Mad Max”-Auto ab

Ausland
27.04.2016 15:35

Die westlichen Spezialeinheiten, die derzeit im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien operieren, haben mittels einer Panzerabwehrrakete vom Typ "Javelin" einen Selbstmordattentäter gestoppt, wie Videoaufnahmen zeigen. Normales Gewehrfeuer konnte den Wagen nicht stoppen, denn das Auto war dermaßen umgebaut, dass es an die Fahrzeuge aus dem Wüsten-Actionthriller "Mad Max: Fury Road" erinnert.

Ein gepanzertes Auto rast durch die Wüste, rundherum sind Schüsse zu hören. Der Fahrer ist nicht erkennbar, das Fahrzeug hat eine Panzerung. Doch ein Raketeneinschlag stoppt die Fahrt, hinter der ein tödlicher Plan steckte. Der Wagen explodiert, zurück bleibt ein riesiger Feuerball und schwarzer Rauch. Jubelschreie der kurdischen Kämpfer sind zu hören.

Die Szenen, die der französische TV-Sender "France 24" in Syrien dokumentierte, zeigen den Kriegsschauplatz in seiner ganzen Härte. Etwa ein Dutzend britische, US- und französische Spezialeinheiten kämpfen an der Seite von lokalen Milizen, die sich hauptsächlich aus kurdischen Armeeverbänden zusammensetzen. Zwar feiern die kurdischen Milizen den Abschuss des Selbstmordattentäters, doch bei genauem Hinsehen wird klar, dass es eine Panzerabwehrrakete der westlichen Militärallianz gewesen sein muss, die den Fahrer stoppte.

Anti-IS-Koalition: Offenbar nicht nur Luftschläge
Westliche Streitkräfte wollten das Video nicht kommentieren, allerdings zeigen die Aufnahmen, dass sich die Anti-IS-Koalition bereits weit tiefer in dem Konflikt befindet, als es die bisher nach außen kommunizierten Luftschläge vermuten ließen. Wie die "Daily Mail" unter Berufung auf mehrere US-Medien berichtet, sollen etwa mindestens 50 US-Soldaten in Syrien im Einsatz sein.

In letzter Zeit hatten die IS-Kämpfer vermehrt Selbstmordattentate mit umgebauten Fahrzeugen ausgeführt. Auf Twitter veröffentlichte Aufnahmen aus der IS-Hochburg Rakka zeigen, dass der IS sogar an der Entwicklung ferngesteuerter Fahrzeuge bastelt, da den Dschihadisten offenbar die todeswilligen Rekruten ausgehen.

Zahl der ausländischen Kämpfer rückläufig
Denn die Zahl der ausländischen Kämpfer, die sich der Dschihadistenmiliz im Irak und in Syrien anschließen, ist laut dem US-General Peter Gersten stark rückläufig. Als er vor einem Jahr in Bagdad eingetroffen sei, hätten sich monatlich 1500 bis 2000 Ausländer der IS-Miliz angeschlossen. Heute seien es Schätzungen zufolge nur noch 200, sagte General Gersten am Dienstag. Zudem gebe es mehr Desertionen.

Gersten führte den Rückgang der Zahl der Rekruten unter anderem darauf zurück, dass ein großer Teil der Finanzreserven der Dschihadisten durch gezielte Angriffe der US-geführten Militärkoalition zerstört worden sei. So seien rund 800 Millionen Dollar (mehr als 700 Millionen Euro) zerstört worden. "Wir erleben ein Bröckeln ihrer Moral, wir sehen, dass sie nicht mehr zahlen können, wir sehen, dass sie nicht mehr kämpfen können", sagte Gersten.

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