Kommt er wieder?

Der Sommer ist vorerst vorbei

Österreich
06.08.2006 14:09
Ein Sommer, wie er extremer nicht sein könnte! Zuerst der Rekord-Juli mit 37 Grad, überfüllten Freibädern und ausgetrockneten Flüssen. Jetzt der August mit Dauerregen, Hagelschauern und Schneestürmen. Aber die Meteorologen haben auch gute Nachrichten: Der Sommer macht nur Pause, es wird wieder wärmer. Das bestätigt auch Dr. Gmoser von der Hohen Warte in Wien: "Die Hoffnung lebt, aber die kommenden zehn Tage bleibt es großteils regnerisch. Trotzdem wird es einige sonnige Abschnitte geben."

Geplant war es als netter Sommer-Ausflug auf die Tatalphütte im Brandnertal in Voralberg. Auf der Terrasse entspannen und frühstücken, daneben die Berge, Spaziergänge in der Natur, am Abend draußen vor der Kerze sitzen. Maximal in einem dünnen Pullover oder einer Weste. So hatte sich Familie Ehlers aus Bregenz das vorgestellt. Gekommen ist es anders. "Wir sind aufgewacht, und vor dem Fenster hat es ausgesehen wie im tiefsten Winter", schildert Sigried Ehlers. Berge Schnee, ein eiskalter Wind, statt 20 Grad Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. "Mit einem Mal war für uns alle Frieren angesagt", so Ehlers weiter.

Wetter mehr als herbstlich
Nicht nur für sie. In ganz Österreich ist es mit Schlag 1. August mehr als nur herbstlich geworden. Dauerregen in großen Teilen des Landes, immer wieder Hagel und Schneefälle. Auch für die kommende Woche sieht es laut Hoher Warte in Wien nicht rosig aus. "Es bleibt regnerisch", sagt Meteorologe Harald Seidl. Schuld daran: Ein gewaltiger Tiefdruckwirbel, der sich über Österreich gebildet hat und die Sonne mit einer dicken Wolken- und Nebelschicht verdeckt.

Verhältnisse fast wie im April
Und auch Meteorologen-Kollege Dr. Gmoser meinte auf Anfrage von Krone.at: "Es bleibt vorerst kühl und regnerisch, sonnige Abschnitte sind aber durchaus drinnen. Das Wetter wird fast so sein wie im April, nur etwas wärmer Für arbeitende Menschen ist das eher angenehm, für Urlauber trifft eher das Gegenteil zu."

Niederschlag rettet Bauern
Für die Bauern kommt der Regen jedenfalls gerade recht. Nach dem Sahara-Sommer mit 37 Grad und stundenlanger Sonneneinstrahlung jeden Tag ist die Abkühlung von oben die Rettung für die Felder. In der staubtrockenen Erde hat die ständige Hitze ein Netz an Zentimeter breiten Furchen hinterlassen. "Wäre es mit den heißen Temperaturen so weitergegangen, hätte das die Zuckerrüben-Ernte völlig zerstört", sagt Josef Hintermayer aus Neulengbach in Niederösterreich. "Vor allem die Maisblätter waren schon dürr und trocken, jetzt können sich die Kolben wieder erholen und in voller Pracht aufblühen." Rettung in letzter Sekunde für Tausende Bauern, die schon enorme Ausfälle befürchtet hatten.

Beachvolleyball teilweise ins Wasser gefallen
Nicht gerade zur rechten Zeit kam das Unwetter für die Fans des Beachvolleyball-Events am Wörther See in Klagenfurt. Die plötzlich auftretenden Regengüsse ließen das Ereignis streckenweise ins Wasser fallen. Finalspiele mussten verschoben werden, die Fans saßen unter wetterfesten Mänteln auf den Tribünen und fröstelten bei 14 Grad vor sich hin. Doch das vergrämte die Volleyball-Begeisterten nicht, zu Tausenden strömten sie zum Stadion, es herrschte trotzdem gute Stimmung.

Was ist bloß mit dem Wetter los?
Ein Juli, der sich seit dem Jahr 1851 nicht mehr so heiß präsentierte, und jetzt dieser Fröstel-August. In den Zillertaler Alpen wurde es mit einem Schlag sogar so winterlich, dass sich drei deutsche Bergwanderer in den Schneestürmen verirrten. Die Bergrettung musste ausrücken, brachte die Männer unverletzt ins Tal.

Auch in den nächsten Tagen wird es hierzulande jedenfalls nicht gemütlicher. Ein Wetterforscher aus der Steiermark aber beruhigt: "So eine Kältephase hat nichts zu bedeuten. Das heißt noch lange nicht, dass der Sommer schon wieder vorbei ist und der Herbst jetzt vor der Tür steht." Ganz im Gegenteil. Bis Mitte September können wir mit hochsommerlichen Temperaturen rechnen.

Bild (c) Reinhard Holl

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