Exotische Spinnen

Tropen-Insekten lösen Hysterie aus

Oberösterreich
04.08.2006 09:45
Dornfinger, Wespenspinne, Sandmücken - tropische Insekten, die heiße Lebensräume bevorzugen. Wegen des Klimawandels zogen sie aber bereits bis in unsere Breitengrade, sind auch in Oberösterreich schon zu finden. „Aber keines dieser Tiere kann Menschen töten - also kein Grund zur Hysterie“, betont ein Experte des Linzer Biologiezentrums.

Speziell die Goldfingerspinne scheint Hysterie auszulösen: Von etwa 190 Patienten, die an einem Tag in die Notaufnahme des Linzer AKH kamen, glaubten acht, von einer solchen Spinne gebissen worden zu sein - doch es waren allesamt harmlose Insektenstiche.

40.000 Insektenarten in Oberösterreich
„Durch Wetteränderungen haben sich die Rahmenbedingungen geändert - wird´s in den nächsten Jahren wieder kälter, verschwinden solche Tiere wieder“, beruhigt Mag. Fritz Gusenleitner vom Biologiezentrum Linz und betont: „In Oberösterreich gibt´s etwa 40.000 Insektenarten - keine einzige ist für den Menschen tödlich!“

Auch die Wespenspinne, deren Weibchen - so wie die Schwarze Witwe - während der Befruchtung ihr Männchen frisst, wurde im Mühlviertel schon gesehen. Sie gilt als Anzeiger für klimatische Veränderungen, war vor fünfzig Jahren nur im Mittelmeerraum heimisch. Wohl fühlt sich bei uns auch die Anophelesmücke, die Malaria überträgt - bei uns noch ungefährlich, weil´s für den Malariaerreger hier denn doch zu kalt ist.

Aber auch Sandmücken, die Leishmaniose übertragen können, stechen statt in den Tropen jetzt auch in heimischen Parks. Erwärmt sich das Klima weiter, können auch Kreiselwespe und Gottesanbeterin zu den gewohnten Tieren in unseren Gärten werden.

  • Als Anzeiger für langsame klimatische Veränderungen gilt die Wärme gewohnte Wespenspinne, die bei uns schon fast heimisch ist. Ihr Biss ist schmerzhaft, eine Giftwirkung bleibt aber aus.
  • Als für den Menschen gefährlich gilt der Dornfinger, auch wenn sein Gift Menschen nicht töten kann. Doch ihr Biss ist schmerzhaft. Am bissfreudigsten waren Weibchen während der Paarungszeit im Juli.
  • Die Gottesanbeterin gilt als Überlebenskünstler. Sie liebt warme Trockengebiete, spielte bei Mittelmeervölkern auch eine religiöse Rolle. Die Fangschrecke (mantis religiosa) lebt vereinzelt bereits auch in unseren Breitengraden, könnte bald schon häufiger auftreten.

 

Foto: Vitzthum

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