833.412 Katholiken gibt es in der Steiermark - die Zahl ist seit Jahren rückläufig. Regional zeigen sich bei den Kirchenaustritten jedoch große Unterschiede: Die Oststeirer sind relativ treue Katholiken, in Städten wie Leoben, Bruck und Graz ist die Abwanderung hingegen groß. Aber auch Wiedereintritte sind zu verzeichnen.
"Mit großer Freude blicken wir auf die Zahlen der Oststeiermark", sagt Stefanie Schwarzl-Ranz, Referentin für Kirche und Gemeinde in der Diözese Graz-Seckau. Seit Jahren sind die Austrittszahlen in den dortigen Dekanaten besonders niedrig. Ganz im Gegensatz zu Städten wie Bruck, Leoben und vor allem Graz - knapp drei Prozent der Katholiken haben in der Murmetropole 2015 die Kirche verlassen. "Wir versuchen in den einzelnen Pfarren mit Initiativen gegenzusteuern."
Gründe für den Austritt
Die oft zitierte Kirchensteuer ist dabei gar nicht so ausschlaggebend: "Rund 20 Prozent derjenigen, die austreten, sind von der Kirchensteuer befreit", berichtet Stefanie Schwarzl-Ranz. Die Hauptgründe seien persönliche Glaubenskonflikte, der Trend zur Individualisierung und das allgemein sinkende Bewusstsein für Kirche und Gemeinschaft.
Flüchtlingskrise als neuer Faktor
Ein besonderer Faktor im vergangenen Jahr war die Flüchtlingskrise: "Viele hat die willkommende Geste der Kirche leider zum Austritt bewogen. Andere haben dadurch aber auch wieder eine engere Bindung gefunden", erklärt Schwarzl-Ranz. Meldungen, dass sich Flüchtlinge aus muslimischen Ländern vermehrt taufen lassen, um leichter Asyl zu bekommen, seien reine Gerüchte.
Steiermark top bei Wiedereintritten
Auch so gebe es vermehrt Wiedereintritte zu verzeichnen: "Die Steiermark ist diesbezüglich erfreulicherweise schon seit Jahren führend in Österreich."
Die Zahlen im Detail:
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