Automaten weg?

Parken nur noch mit Scheinen und Handy

Salzburg
04.04.2016 21:06

Es ist eine kleine Revolution, die noch hinter verschlossenen Amtstüren im Schloss Mirabell durchgespielt wird: Weil die meisten der mehr als 200 Parkscheinautomaten in der Stadt Salzburg am Ende ihrer Lebensdauer sind und eine Erneuerung satte 1,4 Millionen Euro kosten würde, tüftelt die Stadtregierung daran, wie man am besten das Geld sparen, aber gleichzeitig die angekündigte Ausweitung der Kurzparkzonen in Richtung der Stadtränder möglichst billig durchziehen kann.

Zwar nimmt die Stadt mit den Parkgebühren und Strafzetteln jährlich zwischen 4,5 und 5,5 Millionen ein, der technische Aufwand steht aber nicht mehr dafür und auch nicht die zu erwartenden höheren Personalkosten: "Unterm Strich schaut da bei einer Ausweitung der blauen Zonen nicht viel mehr heraus", sagt Bürgermeister Heinz Schaden. Fix ist: Die Parkautomaten, die hin und wieder auch technisch versagten und teuer gewartet werden müssen, sollen weg, dafür wird auf das - derzeit ein einsames Dasein fristendes - Handy-Parken umgestellt werden. Für all jene, die nicht per Registrierung und SMS ihren Parkschein lösen wollen, soll ganz antiquiert nach Wiener und Grazer Vorbild der Parkschein zum Aufkratzen oder Ankreuzen aus der Trafik wieder eingeführt werden. Autofahrer, die in Wien parken müssen, aber nicht mit Parkscheinen vorgesorgt haben, kennen jedoch den Spießrutenlauf zwischen der Hoffnung auf eine freie Parklücke und gleichzeitig einer (offenen) Trafik in der Nähe.

Geeinigt hat sich auf diesen Plan die Stadtregierung, der zuständige Stadtrat Johann Padutsch lässt gerade einen dementsprechenden Amtsbericht ausarbereiten: "Es gibt diese Mischvariante mit Parkschein und Handy, die Automaten kämen dann wegen der sehr teuren Erneuerung weg. Zwei Systeme würden nur die Leute verwirren." Der Vorteil laut Padutsch: Die geplanten neuen Kurzparkzonen können in stark frequentierten Bereichen jetzt doch gebührenpflichtig gemacht werden. Das wird vor allem für die Alpenstraße und Liefering sowie für Teile im Norden Salzburgs gelten, wo die tausenden Pendler den Anrainern die Parkplätze streitig machen.

Auslagerung an Parkgaragengesellschaft möglich
Padutsch geht mit Rückendeckung von SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger - er ist Aufsichtsratschef in der Parkgaragengesellschaft, die 60 Prozent der Stadt und 40 Prozent dem Land gehört und unter anderem die Mönchsberggarage betreibt - noch einen Schritt weiter und fordert: "Auf der anderen Seite würde ich es für gut halten, dass die Parkgaragengesellschaft die Parkraumbewirtschaftung übernimmt. Nur die Überwachung und die Strafen bleiben dann bei der Stadt." Dem kann auch Schaden sehr viel abgewinnen, einen Schlüssel, wie das Geld dann aufgeteilt wird, gibt es allerdings noch nicht. Stadtvize Harald Preuner trägt den Plan auf Handy und Parkscheine umzusteigen mit, zögert aber bei der Ausweitung der gebührenpflichtigen Zonen. Nur: "Eine Auslagerung an die Parkgaragengesellschaft ist absurd. Es wird behauptet, die Gesellschaft würde die Automaten billiger bekommen als die Stadt. Stimmt nicht." In wenigen Monaten wird man mit einem konkreten Vorschlag rechnen können.

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