Strategiepapier

Kaum positive Asylbescheide

Salzburg
24.03.2016 20:49

In Kürze will das Land Teile eines neuen Strategiepapiers zur aktuellen Flüchtlingssituation in Salzburg veröffentlichen. Der "Krone" liegt das brisante Dokument schon vorab vor: So ist die Zahl der positiven Asylbescheide weitaus geringer als bisher angenommen. Außerdem plant man Flüchtlinge im Tourismus einzusetzen.

In einem bislang geheimen Strategiepapier hat die grüne Landesrätin Martina Berthold jetzt die Ziele und Maßnahmen für die Integration von Flüchtlingen für das Jahr 2016 formuliert:

-) Demnach leben derzeit knapp 5000 (genauer: 4918) Asylbewerber in Salzburg, wovon 4571 in der Landesversorgung sind.
-) Davon sind 551 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - das sind österreichweit gesehen verhältnismäßig viele. Für sie sind heuer zusätzliche Deutschkurse aus dem Budget der Kinder- und Jugendhilfe geplant. Im Jahr 2015 gab es nur 714 positive Asylbescheide. Im Jahr zuvor waren es insgesamt nur 300.
-) Das Integrations-Budget liegt heuer bei 775.200 Euro. Das ist in etwa doppelt so viel wie im Vorjahr. Dazu kommen 300.000 Euro, die in Deutschkurse für Asylsuchende investiert werden.
-) Auch heuer wieder bilden Deutschkurse für Asylbewerber einen Eckpfeiler der Integrationsmaßnahmen. 2015 haben 1348 Asylbewerber mehr als 130 Kurse der Salzburger Volkshochschule besucht. Für heuer sind 200 Kurse geplant.

Sprachtraining soll ausgeweitet werden
Rund 130 ehrenamtliche Sprachtrainer wurden zudem ausgebildet. Das "Sprachtraining im Freiwilligennetz" war vergangenes Jahr noch auf die Stadt und den Zentralraum beschränkt. Das soll heuer auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden. Förderung für 2016: 180.000 Euro. Werte/Orientierungskurse sollen fest in die Kurse verankert werden.
-) Aktuell besuchen 120 Flüchtlingskinder zwischen 3 und 6 Jahren einen Kindergarten. Kindergartenpädagogen sollen speziell dafür geschult werden.
-) Rund 180 Flüchtlinge gingen im vergangenen Jahr einer gemeinnützigen Beschäftigung nach.
-) 2015 wurden 285 anerkannte Flüchtlinge bei der Wohnungssuche unterstützt. 140 sind davon in privaten Wohnungen untergebracht, 145 in sogenannten Integrationsstartwohnungen.
-) Arbeitsmöglichkeiten für Asylbewerber sieht das Land im Tourismus und in der Landwirtschaft - als Saisonkräfte, außerdem als Hilfsarbeiter in den Asylquartieren. Jugendliche Flüchtlinge sollen künftig verstärkt Lehrausbildungen in Mangelberufe absolvieren.

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