Ruhrtriennale-Chef Jürgen Flimm zeigte kein Verständnis: "Wir sind konsterniert, das ist nicht nachvollziehbar", sagte er.
"Courasche oder Gott lass nach" hat der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino eigens für Ferres geschrieben. Das Stück basiert wie bereits Bertolt Brechts "Mutter Courage" auf dem legendären Roman "Simplicius Simplicissimus" von dem Barock-Dichter Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676).
Die Frau im Mittelpunkt des mehrteiligen Stücks
Flimm betonte, dass der Text von Genazino noch nicht einmal fertig gewesen sei. Die bisherigen Passagen finde er sehr gut. Genazino entwerfe die Hauptfigur als eine Frau am Rande der Gesellschaft. Im ersten Teil, der in der Gegenwart spiele, gehe es um eine Hure, die in einem Wohnwagen haust. Der zweite Akt spiele in den Nachkriegswirren um 1945 mit all ihren Grausamkeiten, und der dritte reiche zurück in die Barockzeit.
Ferres traut offenbar Verantwortlichen nicht
Mit Blick darauf, dass Veronica Ferres bereits bei den Salzburger Festspielen im "Jedermann" die Rolle der Buhlschaft spielte, meinte Flimm: "Die Buhlschaft ist ja nun auch keine Betschwester." Was ihn besonders betrübe, sei das fehlende Vertrauen von Veronica Ferres, mit der er persönlich befreundet sei. Seit Wochen habe er sie gebeten, geduldig die endgültige Textfassung abzuwarten. "Was mich persönlich verwundert, dass Veronica Ferres nicht das Abenteuer gewagt hat."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.