Revolutionsvorwürfe

Sudan: Dutzende Journalisten im Hungerstreik

Ausland
03.03.2016 10:26

30 Journalisten der Zeitung "El Tayar" im Sudan sind seit Dienstag im Hungerstreik. Sie wollen damit gegen die von der Regierung beschlossene Schließung der Zeitung protestieren. Dem Chefredakteur soll sogar die Todesstrafe drohen.

Im bisher größten Hungerstreik des Landes bekommen die Journalisten, die vor dem Gebäude der Zeitung in der Hauptstadt Khartoum protestieren, immer wieder seelische Unterstützung von Hunderten Bürgern. "Das ist der erste Hungerstreik in der Geschichte der sudanesischen Presse und der erste außerhalb eines Gefängnisses", sagte ein Journalist.

Pressefreiheit im Sudan stark eingeschränkt
Der Protest richte sich auch gegen die zunehmende Zensur durch die staatlichen Sicherheitsbehörden. "Wir werden jeden Tag zensiert", sagte der Manager der Zeitung. Andere Journalisten berichteten von Vernehmungen und nächtlichen Besuchen durch Sicherheitskräfte, in deren Folge Redakteure kritische Artikel zurückhalten mussten. Laut Aussagen anderer Journalisten dürfe über Korruptionsvorwürfe, Umweltverschmutzung oder steigende Nahrungsmittelpreise gar nicht erst berichtet werden. In einem weltweiten Ranking der Pressefreiheit nimmt der Sudan unter 180 Ländern nur Platz 174 ein.

Vorwurf gegen Chefredakteur: Mobilmachung einer Revolution
Dem Chefredakteur der Zeitung droht angeblich sogar die Todesstrafe, weil er nach Ansicht der Sicherheitsbehörden mit einem Artikel die Bevölkerung zu einer Revolution nach dem Vorbild des Arabischen Frühlings aufstacheln habe wollen. Er steht derzeit unter Hausarrest und wartet auf den Prozess.

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