Rasch ausgeforscht wurde jener Anrufer, der Montagabend gedroht hatte, auf dem Grazer Hauptbahnhof eine Bombe zu deponieren. Durch seine markante Aussprache fiel er einer Polizistin auf, die in der Stimme einen ihrer kriminellen Stammkunden erkannte. Der 21-Jährige gestand. Er wollte einem Freund imponieren...
"Ich lege eine Bombe am Bahnhof, am Hauptbahnhof". Das sagte der anonyme Anrufer, der sich Montag um 18.57 Uhr über den Polizei-Notruf meldete. "Durch den Anruf wurde ein Großeinsatz ausgelöst", berichtet ein erhebender Beamter. "Mit Unterstützung eines Sprengstoffhundes durchkämmten fünf Streifen das Areal. Der Einsatz dauerte bis 20.45 Uhr und hat einiges gekostet." Der Anruf wurde aufgezeichnet, Polizisten hörten sich immer wieder die Stimme an. So war es auch in der Inspektion Hauptbahnhof, als es plötzlich für eine weibliche Beamtin keine Zweifel gab: "Ich bin mir sicher, ich kenne den Anrufer." Die Art, wie der Mann sprach, sein Dialekt und dass er die Wörter falsch betonte - das alles passte zu einem 21-jährigen Grazer, der mit dem Gesetz schon oft in Konflikt gekommen war.
Nach intensiver Fahndung wurde der Verdächtige am Mittwoch in einer Grazer Notschlafstelle festgenommen. Nach anfänglichem Leugnen legte er ein volles Geständnis ab. Seiner Aussage zufolge hatte er am Montag mit einem Freund Alkohol getrunken. Er wollte ihm imponieren, lieh sich von ihm das Wertkartenhandy, wählte vor dem Bahnhofsgebäude den Notruf und stieß die Bombendrohung aus. Danach wartete er seelenruhig auf den Einsatz.
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