Wegen ihrer zarten Schwimmflügel wird sie auch Seeschmetterling genannt: Die Wasserschnecke Limacina helicina schwimmt mitsamt ihrem Häuschen flügelschlagend durchs Polarmeer. Ganz anders als andere Arten, die zum Zooplankton gehören, imitiert sie dabei den Flug eines Insekts, wie Wissenschaftler des Georgia Institute of Technology in Atlanta herausgefunden haben.
Die Forscher um Jeanette Yen filmten die fragilen Seeschmetterlinge gleichzeitig mit vier Hochgeschwindigkeitskameras in einem Spezialbecken, das die Tiere zwang, im Blickfeld der Kameras zu bleiben. Anschließend analysierten sie die Videos, um herauszufinden, wie genau diese seltene Schneckenart schwimmt.
Zu ihrer Überraschung stellten die Wissenschaftler bei der Analyse der Aufnahmen fest, dass der Flügelschlag von Limacina die Form einer Acht beschreibt. Anderes Zooplankton bewegt sich eher mit Paddelzügen fort.
Indem Limacina ihre Flügel oben fast zusammenführt und dann auseinanderzieht, erzeugt sie einen Unterdruck, der ihr Auftrieb gibt. Diese Technik entspreche der von Taufliegen beim Fliegen, erklärte Yen im "Journal of Experimental Biology", in dem die Forschenden ihre Resultate vorstellten.
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