GR-Wahl: Osttirol

Lienz: Drei Herausforderer für Stadtchefin

Tirol
19.02.2016 11:17

Mit 10.102 Wahlberechtigten ist Lienz nicht nur die größte Gemeinde Osttirols, in der gewählt wird. Die Bezirkshauptstadt kann auch sonst mit Besonderheiten aufwarten. Fünf Listen, vier Bürgermeisterkandidaten - so viele gibt es in keiner anderen Gemeinde. Die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SP) hat drei Herausforderer. Alles läuft auf eine Stichwahl hinaus. Auch andernorts im Bezirk Lienz ist die GR-Wahl freilich spannend...

Der Jubel war groß, als im Jahr 2011 Elisabeth Blanik die schwarze Hochburg Lienz für die SPÖ erobern konnte. Bekanntlich musste ein Jahr nach den Wahlen 2010 die Lienzer Bevölkerung wieder zu den Urnen schreiten. Bei der ersten Stichwahl war Blanik dem amtierenden Bürgermeister Johannes Hibler knapp unterlegen. Der Verfassungsgerichtshof kippte jedoch die Entscheidung und ließ noch einmal wählen. Diesmal hatte Elisabeth Blanik die Nase vorne.

Die rote Bürgermeisterin regierte in den vergangenen Jahren mit einer schwarzen Mehrheit im Gemeinderat. Bei den kommenden Wahlen will die ÖVP das Bürgermeister-Amt zurückgewinnen. Gelingen soll das Meinhard Pargger, bisher Blaniks Vize.

Kopf-an-Kopf-Rennen?

Eine spannende Wahl ist garantiert. Es schaut nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Großparteien ums Bürgermeisteramt aus. Umso entscheidender wird es aber sein, wie viele Stimmen die beiden anderen Bürgermeister-Kandidaten SPÖ und ÖVP wegnehmen können. Langzeit-Gemeinderat Uwe Ladstädter von der "Liste Stadt Lienz" ist mit 73 Jahren im Bezirk der älteste Anwärter auf ein Bürgermeisteramt. Für die Freiheitlichen steigt einmal mehr Urgestein Josef Blasisker in den Ring.

Zu den wichtigsten Themen der kommenden Jahre gehört das Verkehrsproblem in der Stadt, die Stadtentwicklung vom Hauptplatz bis hin zum "Sorgenkind" Skigebiet Hochstein. Einig sind sich die vier Bürgermeister-Kandidaten darüber, dass die Standortfrage für den Neubau der Nordschule oberste Priorität hat.

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In sieben Gemeinden haben Bürger keine Wahl

Von einer Listenvielfalt kann in Osttirol für die kommenden Wahlen nicht gesprochen werden. In den meisten Gemeinden stellen sich aber zumindest zwei wahlwerbende Parteien dem Volk. In Assling, Kartitsch, Lavant, Schlaiten, St. Johann im Walde, Virgen und Untertilliach haben die Bürger allerdings keine Wahlmöglichkeit, weil jeweils nur eine Liste und nur ein Bürgermeisterkandidat auf dem Stimmzettel stehen werden. In elf Gemeinden stehen zwar mehrere Listen zur Wahl, aber nur ein Bürgermeisterkandidat.

Die Wahl Mann oder Frau stellt sich in 28 Gemeinden nicht. Nur in fünf Orten (Amlach, Kals, Lienz, Prägraten, Thurn) treten Frauen an. Das sind 9,4 % aller BM-Kandidaten.

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Wo Ortschefs Ade sagen

Seit 1998 war Erwin Schiffmann in Sillian Bürgermeister. Er tritt einen Schritt zurück, kandidiert nicht mehr fürs höchste Amt. Ade BM-Amt sagen auch Andreas Goller (Anras) und Martina Klaunzer (Gaimberg). 24 Jahre stand Klaus Unterweger an der Spitze der Gemeinde Kals. Er nimmt ebenso Abschied wie der SPÖ-nahe Dietmar Zant (Leisach). Überraschend hat BM Robert Mößler (Untertilliach) seine Kandidatur zurückgezogen.

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Alte Hasen und Neueinsteiger

Osttirols längstgediente Bürgermeister Andreas Köll (Matrei) und Franz Idl (Amlach) - beide seit 1989 im Amt - wollen es am 28. Februar noch einmal wissen. Der älteste BM-Kandidat im Bezirk ist Uwe Ladstädter (73) in Lienz. Der Jüngste im Rennen um ein Bürgermeisteramt ist Ingo Hafele (26) in St. Jakob i. D.

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Ein Rückzug in Untertilliach

Eigentlich waren in Untertilliach drei Listen und zwei BM-Kandidaten für die Wahl eingetragen. Nun ist Ortschef Robert Mößler - zuletzt erhielt er 81,8 % - überraschend nicht mehr dabei, auch seine Liste nicht. Zurückgezogen hat auch die ÖVP-Liste. Übrig: Waldaufsehers Manfred Lanzinger und seine Gruppierung.

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Der einzige blaue Bürgermeister Tirols amtiert in St. Jakob im Defereggental. NR Gerald Hauser gelang es 2010, Ortschef Hubert Jesacher abzulösen. Diesmal stehen sich die Kontrahenten wieder gegenüber. Jesacher tritt mit seiner Bürgerliste "Wir St. Jakober" ebenso an wie Jungspund Ingo Hafele (26) mit der neu formierten Liste "Für St. Jakob". Ein spannendes Rennen zeichnet sich ab.

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Fünf Listen, drei Bürgermeisterkandidaten (davon eine Frau) - nach Lienz ist Prägraten die Gemeinde mit der größten Auswahl für die Wähler. 983 Frauen und Männer sind wahlberechtigt. Neben dem amtierenden Ortschef Anton Steiner (Unser Prägraten) steigt Altbürgermeister Johann Kratzer (Liste Hans Kratzer) wieder in den Ring. Die Frau im Bunde der BM-Kandidaten ist Rita Feldner (Prägratner Liste).

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