U-Bahn-Attacke

Mann rammt 64-Jährigem Kettensäge in die Brust

Ausland
07.07.2006 18:35
Horrorszene in einer New Yorker U-Bahn-Station: Mit einer Elektrosäge hat ein vermutlich geistig Verwirrter einen wartenden Mann aufgeschlitzt. Der 64-Jährige wurde mit schweren Brustverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der 33 Jahre alte Täter, ein vorbestrafter Drogenhändler aus der Bronx, konnte später festgenommen werden und wird nun von Psychiatern untersucht.

Der Täter hatte sich am frühen Donnerstagmorgen zwei schnurlose Elektrosägen gegriffen, die in einer U-Bahn-Station in Manhattan auf einer Arbeitskarre lagen. Damit rannte er wild fuchtelnd über den Bahnsteig und ging auf wartende Menschen los.

Sein Opfer, der Postangestellte Michael Steinberg, schilderte den Vorfall vom Krankenbett aus: "Er hat mich angeschaut, und bevor ich es richtig begriffen hatte, ist er auf mich losgegangen. Die Säge lief, und er hat versucht, mich durchzuschneiden, und überhaupt nicht mehr aufgehört."

Niemand half dem Opfer
Noch schockierender als der Angriff selbst sei für ihn aber gewesen, dass niemand ihm geholfen habe, auch nicht die Elektriker, denen die Sägen gehörten. Sie hätten einfach weiter gearbeitet. "Ich habe gerufen "Bitte helfen Sie mir! Bitte helfen Sie mir!" Und die Leute von der U-Bahn haben mich auch gehört, aber nur geguckt. Sie haben mir nicht geholfen, und das finde ich schlimmer als alles andere." Er sei entschlossen, die U-Bahn wegen unterlassener Hilfeleistung zu verklagen.

Steinberg war überzeugt, dass der Täter ihn tödlich verletzt hatte, als er schließlich von ihm abließ und Geld verlangte. Er war aber noch in der Lage, ihm sein Portemonnaie zu geben. Der 33-Jährige verließ dann die U-Bahn-Station und schlug ein paar Straßen weiter einen Mann nieder, der seinen Hund ausführte. Dieser verständigte die Polizei, die den Täter festnehmen konnte. Die Sägen hatte er zu diesem Zeitpunkt schon in einen Abfalleimer geworfen.

Täter kraulte Stofftier
Augenzeugen berichteten, der muskulöse Mann mit leerem Blick habe verwirrt oder wie unter Drogen gewirkt. Außerdem habe er ein Stofftier gekrault. Die Polizei bestätigte, dass er sich "irrational" verhalte.

Ein Sprecher der U-Bahn sagte, dass die Aufsichtsperson in der Station sofort die Polizei alarmiert habe. Das sei genau das, was die Beschäftigten in einem solchen Fall tun sollten. Es werde nicht von ihnen verlangt, selbst einzugreifen.

Kriminalität sinkt
Im vergangenen Monat hatte ein Messerstecher in New York in 13 Stunden vier Menschen verletzt, darunter drei Touristen. Insgesamt ist die Kriminalität in New York aber stark zurückgegangen.

Symbolbild

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