Finale Furioso

Italien besiegt Tschechien 2:0

Fußball
23.06.2006 09:33
Italien hat im nervenaufreibenden Zitterspiel gegen Tschechien kühlen Kopf bewahrt und als Gruppensieger das Achtelfinale der Weltmeisterschaft erreicht. Unbeeindruckt vom Wirbel um den Fußball-Skandal in der Heimat, gewann der dreimalige Weltmeister am Donnerstag in Hamburg das "Finale Furioso" der Gruppe E mit 2:0 (1:0) gegen den vermeintlichen Geheimfavoriten.

Marco Materazzi mit seinem ersten Länderspieltor (26. Minute) und WM-Nachrücker Filippo Inzaghi (87.) sorgten für den am Ende ungefährdeten Sieg der Italiener. Die hätten noch höher gewinnen müssen, zumal Tschechien nach der Gelb-Roten Karte gegen Jan Polak (45.+2) eine Halbzeit lang in Unterzahl spielte. Der überragende Pavel Nedved mühte sich redlich, doch der Juve-Star war gegen seine Kollegen aus der Serie A meist auf sich allein gestellt und schlich nach seinem wohl letzten Länderspiel mit hängenden Schultern vom Platz.

Beide Trainer hatten ihre Mannschaften nach den zuletzt enttäuschenden Vorstellungen auf drei Positionen verändert. Marcello Lippi verbannte den Eigentorschützen Cristian Zaccardo auf die Bank und ersetzte Rotsünder Daniele De Rossi durch Mauro Camoranesi. Im Angriff stürmte der diesmal starke Totti neben Alberto Gilardino, dafür musste Luca Toni weichen.

Die ersatzgeschwächten Tschechen konnten erstmals im Turnier auf den von einer Fersenverletzung genesenen Milan Baros als Sturmspitze zurückgreifen. Radoslav Kovac rückte für den rot-gesperrten Tomas Ujfalusi in die Abwehr. Polak durfte an Stelle des etatmäßigen Kapitäns Tomas Galasek ran, es war ein Kurzeinsatz für den Nürnberger.

Gefürchtetes Offensivspiel der Tschechen
Im Wissen, dass ihnen nur ein Sieg das Weiterkommen aus eigener Kraft sichern würde, drängten die Tschechen auf ein frühes Tor und zogen ihr gefürchtetes Offensivspiel auf. Doch die Italiener hatten in Gianluigi Buffon einen starken Rückhalt. Er entschärfte Schüsse von Baros (8.) und Nedved (12., 16.), seinem Vereinskollegen von Juventus Turin. Als auch noch Innenverteidiger Alessandro Nesta verletzt ausgewechselt werden musste (17.), schien das den Tschechen in die Karten zu spielen. Doch es kam anders.

Kopftor durch Materazzi
Kaum war in Nürnberg das 1:0 für Ghana gegen die USA gefallen, schraubte sich der gerade eingewechselte Materazzi bei einer Ecke von Totti am höchsten und erzielte per Kopf mit der ersten Chance der Italiener die Führung. Die tschechischen Fans, die bis dahin für ein Heimspiel im Hamburger WM-Stadion gesorgt hatten, wurden merklich ruhiger. Und auch die Kunde vom Ausgleich in Nürnberg sorgte nur kurz für Hoffnung, weil Polak nach seinem zweiten Foul des Feldes verwiesen wurde. Als Ghana dann erneut in Führung ging, setzte niemand mehr einen Pfifferling auf Nedved & Co.

Tschechen am Ende ihrer Kräfte
Die Italiener waren in der zweiten Halbzeit drückend überlegen und hätten durch Totti (53.), Camoranesi (64.) und Inzaghi (68., 83.) weitere Tore schießen können. Die Tschechen waren am Ende ihrer Kräfte. Baros hatte sich aufgerieben und ging nach einer guten Stunde vom Platz. Lediglich Nedved lehnte sich noch gegen das drohende WM- Aus auf, doch Buffon parierte auch die letzte Möglichkeit seines Clubkollegen. Der für den verletzten Christian Vieri nachnominierte Inzaghi setzte schließlich den Schlusspunkt.

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(Bild: KMM)



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